In Breitbrunn (Lkr. Haßberge) gab es bei der Bürgermeister-Wahl keine Kandidaten, die die Bürger ankreuzen konnten. Abgestimmt wurde trotzdem. Eine Auswahl an Splittern, Kuriositäten und weiteren Ergebnissen der Kommunalwahl.
Wilde Wahl in Breitbrunn: 39 Namen auf dem Stimmzettel
Breitbrunn (Lkr. Haßberge) war die einzige Gemeinde in Bayern, bei der auf dem Stimmzettel am Sonntag kein Kandidatenname stand. Die Bürger mussten in einer "wilden Wahl" über die Nachfolgerin von Gertrud Bühl (Freie Wähler) entscheiden: 39 verschiedene Namen wurden schließlich in das weiße Feld auf dem Stimmzettel eingetragen. Gewonnen hat, wie informell verabredet, Ruth Frank, für die 385 Breitbrunner, das sind 70,4 Prozent, votierten. Platz zwei belegte Thomas Klee mit 32 Stimmen, das sind 5,9 Prozent.
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Dienstälteste Bürgermeister in ihren Ämtern bestätigt
Der dienstälteste Bürgermeister in Unterfranken ist Friedolin Link. Seit 1984 ist der 70-Jährige Ortsoberhaupt in Hausen (Lkr. Rhön-Grabfeld). Jetzt tritt er seine siebte Amtszeit an. Das Vertrauen der Bürger hat der CSU-Mann: 82,9 Prozent der Stimmen vereinte er auf sich. Die dienstälteste Bürgermeisterin der Region ist Marianne Krohnen, Ortsoberhaupt in Geiselbach (Lkr. Aschaffenburg). Auch die 67-jährige CSU-Politikerin ist seit 1984 im Amt, sie kam auf 69,7 Prozent.
Wo Herr Nickel auf Herrn Nickel trifft
25 Stimmen fehlten Amtsinhaber Wolfgang Küber (Rienecker Junge Wähler Union) in Rieneck (Lkr. Main-Spessart), um in die Stichwahl zu kommen. Dort heißt es jetzt Nickel gegen Nickel, wobei die beiden nicht verwandt sind. Sven Nickel (Freie Bürger) erzielte 39,6 Prozent der Stimmen, Hubert Nickel (Allianz für Rieneck) kam auf 31,2 Prozent.
Oliver Bär bleibt Landrat in Hof
Oliver Bär, der Ehemann von Dorothee Bär, der unterfränkischen Staatsministerin im Bundeskanzleramt, bleibt Landrat im oberfränkischen Hof. Gegen zwei Gegenkandidaten setzte sich der CSU-Politiker klar mit 73,2 Prozent durch. Bär geht in seine zweite Amtszeit.
Ex-Bauminister wird Landrat in Günzburg
Hans Reichhart muss den Ausstieg aus dem Kabinett von Markus Söder nicht bereuen. Gleich im ersten Wahlgang wurde der bisherige bayerische Bau- und Verkehrsminister zum Landrat im schwäbischen Günzburg gewählt. Der langjährige Junge-Union-Landesvorsitzende setzte sich mit 55,6 Prozent durch, der Grünen-Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer kam auf 26,6 Prozent.
Wolfgang Rzehak muss um seine Wiederwahl bangen
Bislang gab es neben dem Unterfranken Jens Marco Scherf in Miltenberg noch einen zweiten Grünen-Landrat in Bayern, nämlich Wolfgang Rzehak im oberbayerischen Miesbach. Doch der muss nach nur 27,4 Prozent am Sonntag um seine Wiederwahl bangen. Vorne liegt Olaf von Löwis of Menar. Der CSU-Kandidat kam auf 36,8 Prozent.

Stichwahlen in fränkischen Städten
Während SPD-Mann Thomas Jung in Fürth erneut furios mit 72,9 Prozent gewann, müssen die SPD-Amtsinhaber in anderen fränkischen Städten in die Stichwahl. Florian Janik, 2014 mit 63,7 Prozent noch gefeierter Shooting-Star in Erlangen, kam diesmal nur auf 39,2 Prozent. Gegenkandidat ist CSU-Mann Jörg Volleth, der 35,4 Prozent erzielte. In Bamberg muss SPD-Titelverteidiger Andreas Starke in die Stichwahl. Er bekam 35,9 Prozent und wird jetzt von Jonas Glüsenkamp herausgefordert. Der Grüne bekam 24,6 Prozent. Stichwahl auch in Nürnberg, wo OB Ulrich Maly nicht mehr kandidierte. Die Nachfolge entscheidet sich zwischen Marcus König (CSU, 36,5 Prozent) und Thorsten Brehm (SPD, 34,9 Prozent).
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