Angesichts der Corona-Pandemie fragen sich viele, ob, wie und wo sie ihren Wintersport in dieser Wintersaison ausüben können, zumal ja ab Montag weitere Verschärfungen der Corona-Regeln vorgenommen wurden. Wenn es schön kalt ist und Schnee liegt, muss man aber nicht unbedingt in die Rhön oder das Fichtelgebirge fahren. Auch im Steigerwald und vor allem in den Haßbergen kann man diese Zeit auskosten und bei ausreichender Schneedecke für die persönliche Bewegung sorgen.
Am Wochenende nutzten Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln die bekannten Kuppen und Höhen in den Haßbergen und es gab keinerlei Probleme mit Abständen und Hygienevorschriften. Die Schneedecke und die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sorgten für winterliche Stimmung, die vor allem für Rodeln und Wandern ideal war und sogar einige Langläufer auf die Strecke lockten.
Prächtige Winterlandschaft für Wanderer
Dies war vor allem am Rennweg an der „Roten Marter“ zwischen Hofstetten und Bramberg der Fall oder rund um den 440 Meter hohen Rotbühl bei Bühl, wo ein Abhang zwischen Bühl und Köslau zum Rodeln einlädt. Mehr wie einen Hügel und etwas Schnee brauchen die Kinder ja nicht, um sich für längere Zeit zu beschäftigen. Gerade die Lenkbobs und Plastikschlitten sind hier ja auch bei einer dünnen Schneedecke einsetzbar und sorgen für eine lange Fahrt. Sie haben inzwischen den Holzschlitten weit hinter sich gelassen. Aber es war so viel Schnee vorhanden, dass man auch mitten in den Hang einen Schneemann zauberte, den man großzügig umfuhr.
Aber auch für Wanderer präsentierte sich um rund um Bühl eine prächtige Winterlandschaft mit schönen Waldwegen. Bühl hieß bis 1841 „Rothenbühl“ und ist heute ein Ortsteil der Stadt Königsberg. Einmal im Jahr veranstaltet der Haßbergverein Jesserndorf nach Möglichkeit das Brunnenfest. In der Nähe von Bühl macht der historische Ziehbrunnen aus dem Jahre 1891 auf sich aufmerksam, bei dem eine kleine Bohrung im frostfreien Raum des Schachts das Einfrieren im Winter verhindert.
Tafeln mit Informationen über die Wasserversorgung
Bemerkenswert ist für die Vorbeikommenden sicherlich der Standort dieses Brunnens auf den Anhöhen der Haßberge. Der obere Teil des Brunnens ist auf eine Tiefe von vier Metern gemauert, während der untere Teil etwa zwölf Meter in die Tiefe reicht und in mühsamer Handarbeit aus dem Fels gemeiselt wurde. Hier geht man davon aus, dass man an einem Tag nur 20 Zentimeter vorankam. Der Haßbergverein Jesserndorf sorgte in den Jahren 2005/2007 für eine Restaurierung dieses Brunnens, so dass man die einfache Methode des Wasserschöpfens ausprobieren kann.
Von hier aus kann man sich auf die Erlebnistour „Quellen um Jesserndorf“ machen, die auch in herrlicher Winterlandschaft interessant ist, weil immer wieder Tafeln über Brunnen und Quellen informieren, die früher der Wasserversorgung dienten. Sie machen aber ebenso auf Naturbesonderheiten aufmerksam.
Das beginnt mit dem „Feuerrangenbrunnen“ und dem „Urweidensee“, einem kleinen Biotop, das nur durch Regenwasser gespeist wird. Weitere Stationen sind der Bildstock „Kreuzschlag“ und sehenswerte alte Birnbäume. Bevor man Jesserndorf erreicht, bietet sich bei guter Sicht ein Blick zum Staffelberg, hinauf nach Altenstein und sogar zu den Gleichbergen und dem Thüringer Wald.
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