„Wir wollten das Experiment starten, den Zirkus mit seinem eigenen Charme mit einer anderen Kunstform, dem Kabarett, zu mischen, um eine Art Varieté Veranstaltung zu erschaffen“, so Wolfgang Voit zu seiner ursprünglichen Idee der Vorstellungsreihe mit Familie Lauenburger am vergangenen Wochenende. „Natürlich war ich da sofort dabei, ich wollte immer schon in einem Zirkuszelt auftreten. Wolfgang hat seine Frage nicht mal zu Ende stellen können, da hab ich schon ‚ja gesagt“, erzählt Otmar Schraud. Der 52-jährige Lagerist aus Binsfeld, Landkreis Mainspessart, tritt seit 1998 unter dem Künstlernamen „Bauer Eugen“ in Franken ganzjährig als Humorist auf. Durch das momentan stark eingeschränkte Kulturprogramm und dem Drang, als Kulturschaffende etwas Neues zustande zu bringen, stellten die beiden Büttenredner am Samstag und Sonntag Abend mit angepasstem Programm des Zirkus Lauenburger besagtes Experiment auf die Beine – und es gelang ihnen. „Dieses Jahr muss leider auch unser örtliches Theater entfallen und für Fasching sind die Prognosen bisher nicht die Besten“, berichtet der 59-jährige Wolfgang Voit, der hauptsächlich in der fünften Jahreszeit seine Mitmenschen mit selbstgeschriebenen Reden unterhält. So entwickelten Schraud und Voit gemeinsam mit André Lauenburger ein abwechslungsreiches aufeinander abgestimmtes Programm, das kurzweiliger nicht hätte sein können. Von unterhaltsamen Reden der beiden Humoristen über in der Luft schwingende Artistinnen, bis hin zu Schlangenmädchen und Feuerspuckern, ließen die Akteure in hervorragender Zusammenarbeit das Publikum staunen und lachen. Die beiden Schwestern Chiara Lauenburger, 18 Jahre und Charlize Lauenburger, 14 Jahre, verzauberten das Publikum mit Luftakrobatik und Schlangenartistik. Mit unter anderem Jonglage und Handstandakrobatik versetzten deren Brüdern Marvin Lauenburger, zehn Jahre und Manoel Lauenburger, 22 Jahre, das Publikum in Spannung.
„Wonfurt ist bunt, wenn sie da sind. Diese Gattung sollte niemals aussterben. Der Zirkus gehört nach Wonfurt und ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass uns nach mittlerweile 14 Jahren lange nicht nur der Platz zum Überwintern verbindet.“, beteuert Christine Voit, die mit der Arbeit hinter den Kulissen unterstützte. Auf Gagen verzichteten die Humoristen und die unter Mitwirkung vieler freiwilliger Helfer zum Verkauf stehende Verpflegung wurde größtenteils gespendet.
Das Feedback von Besuchern der beiden Abende war durchweg positiv und verlieh trotz Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen dieser ungewöhnlichen und schwierigen Zeit ein bisschen Normalität – vor allem aus wirtschaftlicher Sicht der Familie Lauenburger.
„Zirkus – was verbirgt sich hinter diesem Wort? Ein Hauch von Nostalgie und Romantik“, so beendet André Lauenburger seine Vorstellung. Eine Beschreibung, die treffender nicht sein könnte.
Von: Hanna Voit für den Zirkus Lauenburger
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