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KITZINGEN: Baumschutzkommission ist abgelehnt

KITZINGEN

Baumschutzkommission ist abgelehnt

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    Bei der Untersuchung wertvoller Bäume in der Stadt – wie hier bei der prächtigen Buche am Königsplatz – setzt Kitzingen seit Jahren auf externe Gutachter. Dabei soll es auch bleiben.
    Bei der Untersuchung wertvoller Bäume in der Stadt – wie hier bei der prächtigen Buche am Königsplatz – setzt Kitzingen seit Jahren auf externe Gutachter. Dabei soll es auch bleiben. Foto: Foto: Frank Weichhan

    Initiativen zum Baumschutz haben in Kitzingen wenig Chancen. Nachdem der Stadtrat Ende 2008 eine Verordnung ablehnte, fiel am Donnerstagabend im Gremium eine von Bayernpartei-Rat Uwe Hartmann beantragte Baumschutzkommission mehrheitlich unter den Tisch.

    Geld sparen durch eigene Experten

    Die Gründe für die mit 9:19-Stimmen deutliche Ablehnungen trennten die Kritiker in zwei Lager: Einige Räte konnten den Sinn der Kommission nicht sehen, andere stemmten sich dagegen, der Kommission die Entscheidung über das Schicksal einzelner Bäume zu überlassen.

    Hartmanns Antrag zur Schaffung der Baumschutzkommission steht auf zwei Füßen. Zum einen will der Bayernpartei-Stadtrat Geld sparen. Runde 19 000 Euro ständen schließlich im Etat für externe Baumberater, die kranke Stämme auf dem Stadtgebiet beurteilen und Empfehlungen zum Fällen oder Sanieren geben. Dies möchte Hartmann den drei Stadtgärtnern übertragen, die die Ausbildung als Baumgutachter gemacht haben.

    Besonders schützenswerte Stämme

    Deren Daten soll dann die Baumkommission prüfen. Deren Blick soll vor allem den 75 besonders wertvollen Bäumen im Stadtgebiet gelten, die die Stadtgärtner als ausgesprochen schützenswert erachten – beispielsweise die stadtbildprägende Buche am Königsplatz. Die Kommission aus Umweltreferent und je einem Vertreter des Bauamts, der Stadtgärtnerei und des Bund Naturschutz treffe dann die Entscheidung über das Schicksal des jeweiligen Baums.

    Den Vorschlag der Verwaltung, die Kommission solle lediglich eine Empfehlung abgeben, hielt Hartmann für eine Verwässerung seiner Initiative: „Dann ist es ein zahnloser Tiger.“

    Kein Testlauf

    Obwohl OB Siegfried Müller einen Versuch befürwortete, die Arbeit der Kommission bis Ende 2018 laufen zu lassen und dann das Ergebnis zu prüfen, zog der Stadtrat nicht mit. UsW-Fraktionschef Manfred Marstaller hielt die Kommission für komplett unnötig. Bei der Diskussion um die Nachpflanzung der gefällten Bäume an der Deuster-Sporthalle hätten alle Beteiligten vor Ort diskutiert und nach einer – auch kontroversen Diskussion – eine Entscheidung getroffen. Das Beispiel überzeugte eine Ratsmehrheit.

    Der Verzicht auf externe Baumgutachter, den Hartmann in seinem Antrag ebenfalls erreichen wollte, stieß ebenfalls auf wenig Sympathie. Nachdem städtische Mitarbeiter in der Vergangenheit bei Fällaktionen als „Baummörder“ beschimpft worden seien, sei es besser, die Begutachtung wertvollere Bäume externen Gutachtern zu überlassen, betonte Stefan Güntner (CSU).

    Votum für die Externen

    Ähnlich sah es Hilmar Hein, Chef des Tiefbauamts. Gerade bei herausragenden Stämmen wie dem am Königsplatz, zu dem manche Bürger ein emotionales Verhältnis hätten, sei der Blick von außen hilfreich – vor allem dann, wenn es um eine Fällaktion gehe. Dass der Einsatz der externen Baumgutachter hilfreich sei und die Stadt gerade bei schmerzlichen Eingriffen in den Baumbestand die Verantwortung tragen müsse, machte OB Müller deutlich: „Seit der Gartenschau hat es keine Probleme mehr gegeben.“

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