Im Jahre 1487 wurde die Pfarrkirche St. Johannes von Fürstbischof Rudolf von Scherenberg eingeweiht. Das Gotteshaus mit seinen zahlreichen Bildwerken aus vielen Jahrhunderten zählt zu den bedeutenden spätgotischen Kirchenbauten Frankens.
Anlässlich des 525-jährigen Weihejubiläums von St. Johannes findet eine Vortragsreihe statt, die vom Ausschuss „Schule, Erziehung und Erwachsenenbildung“ des Pfarrgemeinderates unter Federführung von Maria Stegmann und Dr. Harald Knobling geplant und organisiert wurde. Die einzelnen Vorträge stehen im engeren oder weiteren Zusammenhang mit dem Bauwerk, seinen Kunstschätzen und mit der Geschichte der Pfarrgemeinde selbst, heißt es in einer Pressemitteilung.
Für diese Vorträge konnten renommierte Referenten gewonnen werden, die zu Kitzingen in enger Verbindung stehen. Die einzelnen Vorträge bringen Licht in das Dunkel der Geschichte, versprechen die Veranstalter. Sie beleuchten ganz unterschiedliche Bereiche, die bis heute nicht erforscht sind.
Der Historiker Prof. Dr. Klaus Arnold eröffnet die Reihe mit dem Thema „Die Kitzinger Dreikönigsgruppe“ am Mittwoch, 24. Oktober. In seinem Vortrag setzt sich Arnold mit der fragmentarisch erhaltenen mittelalterlichen Skulpturengruppe der Drei Könige auseinander. Die Skulpturen wurden bei der Renovierung der St.-Johannes-Kirche im Jahr 1993 unter den Bodenplatten der Taufkapelle entdeckt. Dieser Fund war eine Sensation nicht nur für Kunsthistoriker. Die unterlebensgroßen Figuren zeigen an einigen Stellen Reste der Originalfassung. Die Gestalten zweier Könige wie auch Mariens sind nicht mehr vollständig erhalten. Teile der Gewänder sowie Arme und Hände fehlen. Heute sind die Bildwerke im Museum am Dom in Würzburg ausgestellt.
Der Referent wird die Skulpturen analysieren und versuchen ihre Geschichte zu erhellen. Er sucht nach Antworten hinsichtlich ihrer Entstehungszeit sowie ihres ursprünglichen Aufstellungsortes in der Kitzinger Pfarrkirche. Der Vortrag findet 20 Uhr im großen Saal des Paul-Eber-Hauses (Schulhof 1) statt. Der Eintritt ist frei.
Das weitere Programm: Über die „Altäre in St. Johannes“ spricht am Mittwoch, 31. Oktober, der Kunsthistoriker Dr. Erich Schneider. Am 7. November referiert der ehemalige Dekan der evangelischen Stadtkirche Christoph Schmerl zum Thema „St. Johannes im evangelischen Jahrhundert Kitzingens“. Am 14. November hält Regens Herbert Baumann, ehemaliger Dekan in Kitzingen, dann einen Vortrag zum Thema „. . . erhebet die Herzen! – Kirchenbau als Gotteslob“. Die Vortragsreihe beschließt der Kunsthistoriker Adolf Mörtl am 20. November mit einem Beitrag zur „Ausstattungs- und Restaurierungsgeschichte der Kreuzkapelle“.