Mit Joachim Beck geht der dritte Kandidat ins Rennen um die Nachfolge von Dettelbachs Bürgermeisterin Christine Konrad, die im März für kommendes Jahr ihren Rückzug aus der Politik verkündet hatte. Am Samstag nominierte der SPD-Ortsverein Beck offiziell zum Kandidaten der Partei für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr.
Seit 2011 in Bibergau zu Hause
Nominiert wurde der 55-Jährige am Samstagabend im Pfarrheim in Dettelbach. Gut 50 Besucher hatten den Weg dorthin gefunden, darunter 18 stimmberechtigte SPD-Mitglieder. Beck lebt seit 2011 im Stadtteil Bibergau und wurde seit drei Jahren immer wieder gefragt, ob er sich nicht als Bürgermeisterkandidat aufstellen lassen wolle. Nach anfänglicher Skepsis wendete sich das Blatt, denn "immer nur unzufrieden sein und nichts tun – das kann es auch nicht sein", sagte Beck in der Versammlung.
Nach 35 Jahren Berufserfahrung im Sozialwesen, darunter über 15 Jahren in Leitungspositionen und acht Jahren als Betriebsrat, dazu Erfahrungen im Zuschusswesen, in der Personalverwaltung und dem Aufbau neuer Einrichtungen, fühlt sich Joachim Beck gerüstet für die Übernahme eines Bürgermeisteramts.
Noch wenige Erfahrungen in Dettelbach

In seiner Vorstellung am Samstag gab er allerdings zu, dass er nur über wenige Erfahrungen in Dettelbach verfüge – was nicht unbedingt ein Nachteil sei. Denn dadurch sei er auch "mit niemandem verbandelt und bin nicht vorbelastet". Deshalb falle es ihm leicht, über den Tellerrand zu schauen, den Blick von außen auf Dettelbach zu richten. Allerdings hat Beck noch kein Wahlprogramm.
Trotzdem gebe es Punkte, die ihm wichtig seien, etwa schnelles Internet auch für die Ortsteile und eine Verbesserung der Infrastruktur. Denn nur so könnten weitere Betriebe angesiedelt und damit Einnahmen für die Stadt gewonnen werden. Das sei wichtig, etwa um Kindergartenplätze und Schulen anzubieten und auszustatten. Das Wichtigste für ihn ist allerdings, "ins Gespräch mit den Dettelbachern und den Bewohnern der Stadtteile zu kommen". Deshalb werde er auch in die Stadtteile gehen, um genau zuzuhören.
Beck: Nicht über andere herziehen
Was er nicht möchte, ist "über das herziehen, was andere gemacht oder nicht gemacht haben", sagte Beck. "Ich will die Zukunft gestalten." SPD-Ortsvorsitzender Michael Langer forderte die Anwesenden auf: "Mischt euch ein, macht mit." Denn für eine Stadtratsliste gebe es zwar bereits Kandidaten, die Liste sei aber weiterhin offen.
Bei der Abstimmung erhielt Beck 16 von 18 möglichen Stimmen. Im Wahlkampf muss er sich mit Matthias Bielek (Freie Wähler) und Marcel Hannweber (CSU) auseinandersetzen. Beck ist 1963 in Neuendettelsau geboren, in Wunsiedel aufgewachsen, lebt seit 2011 in Bibergau und arbeitet heute als Direktor und Sozialpädagoge im Inklusionsbetrieb "InHotel Mainfranken" in Marktbreit.