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KITZINGEN: Kitzinger Feuerwehr wird heuer 150 Jahre alt

KITZINGEN

Kitzinger Feuerwehr wird heuer 150 Jahre alt

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    Chronik für die Kitzinger Feuerwehr: Kommandant Markus Ungerer studiert die Protokollbücher und Festschriften aus der 150-jährigen Geschichte der Kitzinger Wehr. Zur Feier im September soll die neue Chronik erscheinen.   FOTO Siegfried Sebelka
    Chronik für die Kitzinger Feuerwehr: Kommandant Markus Ungerer studiert die Protokollbücher und Festschriften aus der 150-jährigen Geschichte der Kitzinger Wehr. Zur Feier im September soll die neue Chronik erscheinen. FOTO Siegfried Sebelka

    Zwei Weltkriege, große und kleine Brände, Hochwasser, Unfälle, zahllose Einsätze – die Kitzinger Feuerwehr hat schon viel erlebt. In diesem Jahr wird sie 150. Anlass für den Kommandanten Markus Ungerer, 150 Jahre Feuerwehr auf 160 Seiten Chronik zusammenzufassen.

    „Das erste Entwurf steht“, sagt Ungerer, wobei vor allem das Weglassen die Kunst war. Jetzt wird das Manuskript im Vorstand gegengelesen. Das Ziel: Zum Kommersabend am 20. September sollen die geladenen Gästen ein Exemplar der Chronik in die Hand bekommen. Einen Tag später werden die Besucher des Tages der offenen Tür einen Blick in das Din A-5-Buch werfen können.

    Was sie darin finden, hat Ungerer ausschließlich aus dem Archiv der Kitzinger Feuerwehr zusammengetragen. „Wir haben alle Protokollbücher seit der Gründung“, sagt Ungerer und nennt seine wichtigsten Quellen. Besonders hilfreich sind die Jubiläumsschriften, die zur früheren runden Geburtstagen erschienen sind. „Die fassen die Geschichte der Anfangszeit zusammen“, so Markus Ungerer.

    Die liegt im Jahr 1864, wie der erste Eintrag im ersten Protokollbuch zeigt. Am 29. März schreibt der Stadtmagistrat Schmiedel an die Turngemeinde Kitzingen mit der Bitte, „das wohltätige Institut einer organisierten Feuerwehr ins Leben zu rufen“. Am 20. April antwortet TGK Vorstand Lapp dem „Wohllöblichen Stadtmagistrat“. Er „fühlt sich geehrt“ und „unterzieht sich auf das bereitwilligste der ganzen Versorgung des Lösch- und Rettungswesens“. Am 28. November wurde die Sache in einer Versammlung amtlich. Kitzingen hatte eine Feuerwehr. Allerdings nicht lange unter dem Schirm der Turngemeinde. Es gab Ärger und die Trennung. Vor 1864 war der Einsatz bei Feuer nicht organisiert. Bürgerhilfe war das Motto bei Bränden.

    Danach ist mehr oder weniger lückenlos dokumentiert, wie sich die Feuerwehr entwickelt hat. Die Festschrift zum 50-Jährigen im Jahr 1914 zählt 296 aktive Mitglieder auf, in vier Kompanien und 16 Rotten. „Für mich wäre die Besetzung ein Traum“, sagte der Kommandant, dem aktuell gut 70 Leute zur Verfügung stehen.

    Die Entwicklung der Wehr ist anhand der Protokolle der Hauptversammlung relativ gut nachzuvollziehen. Bei Bränden und Katastrophen ist das nicht immer so leicht möglich. Manchmal, so Ungerer, wird vor allen in den Berichten der Kommandanten ein Großbrand erwähnt, Details gibt es allerdings nicht. Das gilt zum Beispiel für das Feuer, das 1914 im Markt wütete.

    Schwierig ist die Quellenlage zwischen 1933 und 1945. Klar ist, dass nach der Gleichschaltung durch die Nazis die Kommandanten nicht mehr gewählt, sondern eingesetzt wurden. „Ansonsten ist aus der Zeit zwischen 1940 und 45 nicht viel vorhanden“, so Ungerer. Das gilt zum Beispiel für den Bombenangriff vom 23. Februar 1945. Oder für den Brand der Synagoge, die in den Büchern nur mit einem Satz vorkommt.

    Nach dem Krieg gibt es genügend Unterlagen und Fotos. „Main in Flammen“ ist eine Geschichte, die die Chronik erzählen wird. Die handelt von einem Tankunfall mit Kerosin, das auf dem Main abgefackelt wurde. Der Brand des Rathauses in der Neujahrsnacht 1984/85 wird dokumentiert, wahrscheinlich auf den letzten Seiten, für die Ungerer reine Bilderseiten plant.

    Die FFW Kitzingen heute

    Die Feuerwehr: 93 Mitglieder, davon 72 aktive, Jugend: neun (Stand 31. Dezember 2013) Die Führung: Stadtbrandinspektor Markus Ungerer und Stadtbrandmeister Matthias Gernert. Der Feuerwehrverein: Vorsitzender des Vorstandes ist Carsten Lieb, Stellvertreter Stefan Münch. Der Fuhrpark: Insgesamt zwölf Einsatzfahrzeuge, darunter drei Löschfahrzeuge, vier Rüst- und Gerätewagen, zwei Drehleitern, drei Versorgungs- und Führungsfahrzeuge und ein Boot. Das Gerätehaus: Seit 1977 in der Landwehrstraße. 20 Jahre Planungs- und zwei Jahre Bauphase gingen dem Einzug voraus. Die Einsätze: Zwischen 200 und 250 pro Jahr, darunter Brände, Unfälle, Hochwasser, aber auch technische Hilfeleistungen wie das Öffnen von Türen.

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