Das Kitzinger Landratsamt hat das erste Jahr der Corona-Pandemie relativ gut gemeistert. Relativ, weil niemand vorher etwas Vergleichbares managen musste. Viele Erfahrungen aus dem Krisenjahr sind einmalig. Die Fülle dessen, was das Landratsamt als die zentrale Behörde im Landkreis zu organisieren hatte und hat, ist unüberschaubar groß und die Belastung für die Mitarbeiter enorm.
Bei allen kleinen und großen Fehlern, die passiert sind und auch nicht geleugnet werden: Im Wesentlichen hat das Krisenmanagement der Kreis-Verwaltung funktioniert. Auch im Katastrophenfall können sich die Landkreis-Bürger auf ihr Landratsamt verlassen und auf seine Chefin, Tamara Bischof, die die Pandemie mit ihren Mitarbeitern Stück für Stück abarbeitet. In solchen Zeiten macht sich Erfahrung bezahlt.
Der Landkreis ist nicht für alles verantwortlich
Vieles, was auf Landkreis-Ebene organisiert werden kann, klappt: Die Teststrecke, das Impfzentrum in der Klinik und das des BRK waren schnell eingerichtet. Die Bürgerhotline beantwortet fleißig Bürgerfragen. Die Pressestelle informiert flott und unentwegt. Das Nadelöhr bleibt der Impfstoff, der noch nicht in den versprochenen Mengen angekommen ist. Dass es daran mangelt, ist ein Stück weit verständlich; die Versprechungen der großen Politik sind es nicht immer. Sie machen es den Institutionen auf Landkreis-Ebene schwer, ihre Arbeit zu machen und sie den erwartungsvollen Bürgern zu erklären.
Das wird in den kommenden Wochen nicht anders werden. So sind zum Beispiel die Bedingungen für weitere Öffnungen und Schließungen kompliziert und nicht immer praxisgerecht. Am Ende müssen sie die Behörden vor Ort umsetzen, erklären – und im Zweifel die Prügel dafür kassieren.
Bei aller berechtigter Kritik: Die Mitarbeiter im Landratsamt sind nicht für alles verantwortlich. Und sicher würden sie sich nach dem ersten Corona-Krisenjahr auch über Lob und Dank freuen. Bitte sehr: Gut gemacht, danke!
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