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RÜDENHAUSEN: Wo einst Ungeheueres geschehen ist

RÜDENHAUSEN

Wo einst Ungeheueres geschehen ist

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    Kristian Steinberger erzählt auf einer Wanderung in Rüdenhausen wieder Geschichten aus dem Büchlein „Zwischerlichten“, das seine Mutter Auguste einst herausgab.
    Kristian Steinberger erzählt auf einer Wanderung in Rüdenhausen wieder Geschichten aus dem Büchlein „Zwischerlichten“, das seine Mutter Auguste einst herausgab. Foto: F: KARL GRAF ZU CASTELL-RÜDENHAUSEN

    Am Donnerstag, 5. Januar, kann man sich in Rüdenhausen auf eine sagenhafte Wanderung begeben. Sie beginnt um 18 Uhr und führt die Besucher zu markanten Stellen, an denen sich vor langer Zeit geheimnisvolle oder merkwürdige Ereignisse zugetragen haben sollen. Treffpunkt und Abschluss ist am Weinkeller am Schloss. Die Wanderung wird etwa zwei Stunden dauern.

    Unsere Vorfahren erzählten sich und ihren Kindern am Abend Geschichten und Märchen. Über Jahrhunderte dichtete wohl jede Generation noch etwas dazu, so dass heute noch viele wahre Begebenheiten als Sagen überliefert sind. Dass die Sagen aus der Grafschaft Castell in einem Buch erhalten sind, ist hauptsächlich Auguste Steinberger zu verdanken. Sie sammelte sie und gab sie unter dem Titel „Zwischerlichten“ zusammen mit Theo Steinbrenner, Gerd Wahler, Felix von Fokczynski im Jahre 1978 heraus. Die heute 93-Jährige lebt in einem Altenheim in Dettelbach. Ihr Werk ist schon lange vergriffen.

    „Zwischerlichten“ ist die alte Bezeichnung für die Tageszeit, deren Bedeutung heute nicht mehr geläufig ist. Wenn das Licht des sich neigenden Tages für die Arbeit nicht mehr ausreichte, aus Sparsamkeitsgründen aber noch kein künstliches Licht entfacht werden sollte, dann war Zwischerlichten.

    Dann plauderte man im Familienkreis, denn Fernsehen und Radio waren noch nicht erfunden. Großeltern erzählten den Kindern oder man tauschte auf der Bank vor dem Haus Neuigkeiten aus. Das war auch die Zeit, in der vor dem flackerndem Ofenfeuer überlieferte Geschichten und Sagen erzählt wurden. Solche Stunden der Begegnung sind der Hast der hochtechnisierten Welt zum Opfer gefallen.

    Um den kommenden Generationen Sagen aus der ehemaligen Grafschaft Castell zu übermitteln, veranstaltet Kristian Steinberger, gebürtiger Rüdenhäuser und Ortsführer, zum wiederholten Mal eine seiner sagenhaften Wanderungen und schildert Geschichten, die einst seine Mutter niederschrieb.

    Die Wanderung führt zunächst in den Schlosshof. Dort wird die Geschichte des „ungetreuen Kellermeisters“ vorgetragen. Weiter führt der Weg zur Kirche wo sich die Wanderer die Sage vom „Apfelbaum im Pfarrgarten“ anhören können. Weiterhin werden Sagen vom „Erdmännlein an der Dinkelmühle“, vom „Druidenstein Abtswind“ und die „Rache der Schirnbachquelle“ zu hören sein.

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