Goldene Hochzeit feierte das Ehepaar Hans und Gertrud Wieland. Vor 50 Jahren gaben sie sich das Ja-Wort in Hasloch.
Hans Wieland, geboren in Langenöls, Schlesien, wurde nach Abschluss seiner Schulausbildung zur Wehrmacht einberufen und an der Kadettenschule für die Offizierslaufbahn vorbereitet. Nach dem Zusammenbruch des 3. Reiches wurde er in die Tschechei vertrieben, konnte aber noch einmal nach Dresden zurückkehren.
Vertrieben
Er sollte nach Russland gebracht werden, konnte fliehen und sich nach Hause durchschlagen. Dort fand er seine Eltern nicht mehr vor. Die erneute Vertreibung durch die Polen brachte ihn nach Münster bei Dortmund.
Hier fand er bei einer Baufirma Arbeit und sollte als Baufachmann ausgebildet werden. Doch die Besatzungsmächte suchten vor allem junge Arbeitskräfte für die dortigen Zechen. Diese Arbeit sagte ihm überhaupt nicht zu.
Der Rat eines Bekannten, sich bei den britischen Besetzern für die Schifffahrt zu melden, sagte ihm schon eher zu. So wurde er nach den Ausbildungsjahren Schiffsführer mit "Rhein-Patent". Seine Route war hauptsächlich Rotterdam-Basel.
Einen Hafenaufenthalt in Aschaffenburg nutzte Hans Wieland für einen Besuch seiner Eltern, die in Hasloch wohnten.
Sein Vater leitete die Schlosserei in der Möbelfabrik Hainke. Bei diesem Besuch im Herbst 1949 lernte er das Mädchen Gertrud Behringer kennen und lieben. Am 21. Oktober 1950 war Hochzeit.
Seine Ehefrau schenkte ihm drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Bis zur Schulpflicht der Kinder fuhr Gertrud Wieland mit ihrem Mann auf dem Schiff. Dann wohnten sie in ihrem Elternhaus in Hasloch. Nach 20 Jahren als Schiffsführer gab Hans Wieland diesen Beruf auf. 58-jährig trat Wieland in den Ruhestand.
Das Ehepaar verlegte 1980 seinen Wohnsitz nach Schollbrunn, wo es beiden sehr gut gefällt. Als begeisterte Wanderer und Spaziergänger finden sie hier ideale Bedingungen. Neben den Kindern und vier Enkelkindern gratulierten dem Jubelpaar auch viele Freunde, Verwandte und Bekannte.