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MAIN-SPESSART: 750 Euro Strafe für vergessene Munition

MAIN-SPESSART

750 Euro Strafe für vergessene Munition

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    (lies) Vergessen in den Tiefen eines Büroschranks lagerte zehn Jahre die Munition, die jetzt einen Kaufmann aus Main-Spessart vor den Strafrichter in Gemünden brachte. Bei einer Haussuchung in anderer Sache hatte die Polizei Ende vorigen Jahres die 44 Neun-Millimeter-Patronen gefunden.

    Die Strafe des Gerichts für den unerlaubten Waffenbesitz lautete am Dienstag auf 25 Tagessätze a 30 Euro (750 Euro), womit der Kaufmann zufrieden war. Ihn drücken zurzeit andere Sorgen; sein Haus steht vor der Zwangsversteigerung. Daher hatte er gegen den zunächst ergangenen Strafbefehl von 1000 Euro Einspruch erhoben. „Die Strafe erschien mir zu hoch.“

    Wie er dem Gericht erzählte, sei er durch Zufall in den Besitz der Munition gekommen. Er habe 1996 ein Asylbewerberheim renovieren lassen, wobei ein Mitarbeiter die Patronen in einer Plastiktüte verpackt unter einer Fensterbank gefunden und ihm ausgehändigt habe. „In den Müll werfen geht nicht, ich habe sie in einen Bürocontainer geworfen“ – und vergessen, berichtete der 58-Jährige. „Ich habe kein Interesse am Schießen und an Waffen.“ Er habe deswegen Ersatz- statt Wehrdienst geleistet.

    Dennoch, Fundwaffen und -munition müssen bei der Polizei abgeliefert werden, belehrte Strafrichter Mattias Wienand den Angeklagten. Wegen Vorstrafen kam für ihn eine Verfahrenseinstellung nicht in Frage.

    Während der Staatsanwalt eine Tagessatzhöhe von 35 bis 40 Euro forderte, meinte der Kaufmann: „30 würden auch reichen.“ Wobei es blieb.

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