
Der Karsbacher Bürgermeister Martin Göbel (Freie Bürger) hat noch nicht genug. Er ist seit 1996 im Amt und tritt bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr ein weiteres Mal an. Ein Gegenkandidat ist derzeit nicht in Sicht. Wird Göbel wiedergewählt, wäre er der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis. Beim Amtsantritt wäre er 60 Jahre alt. Was treibt ihn an?
"Das ist eine sehr schöne und interessante Aufgabe, weil man mit vielen Leuten zu tun hat", so Göbel. Meist seien die Begegnungen angenehm. "Die Leute spüren, dass sie mit mir über alles sprechen können." Er habe zudem seitens der Bürger wie auch des Gemeinderates das Gefühl, dass es gewünscht ist, dass er weitermacht. Es habe noch nie jemand gesagt, dass er aufhören soll. Auch seine Frau und seine drei Kinder nicht. Seine Frau wisse, dass ihm das Amt Spaß mache.
Göbel lobt die Zusammenarbeit mit VG und Gemeinderat
Er ist voll des Lobes für die Zusammenarbeit im Gemeinderat und in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Gemünden, die er nebenher seit 2002 führt. "Es war immer eine angenehme, fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit", lobt der 59-jährige Weyersfelder im Gespräch mit der Redaktion. Nach seinem Verständnis soll der Gemeinderat als "Mannschaft auftreten und gemeinsam Entscheidungen zum Wohle der Bürger treffen".
Göbel komme unter der Woche auf etwa 40 Arbeitsstunden als ehrenamtlicher Bürgermeister und VG-Vorsitzender, sagt er. Davon wende er etwa zehn Stunden für die Arbeit in der VG, die ihren Sitz in Gemünden hat, auf. "Prinzipiell fast jeden Tag" sei er deshalb in Gemünden. Bei den 40 Stunden seien Abend- und Wochenendtermine noch nicht mitgerechnet. Obwohl er auch noch Zeit für die Bewirtschaftung seiner 20 Hektar Ackerland braucht, wird es dem gelernten Kfz-Mechaniker, der von der Bundeswehr für sein Amt freigestellt ist, nicht zu viel. "Das war mir von Anfang an bewusst."
Karsbach hat wenig Schulden
Die Gemeinde Karsbach steht finanziell glänzend da. Zwar könnten die Schulden zum Jahresende durch einen Kredit steigen, aber bislang lag die Pro-Kopf-Verschuldung unter dem Landesdurchschnitt. Der Schuldenstand der 1800-Einwohner-Gemeinde belief sich zum 31. Dezember 2018 auf nur 520,32 Euro je Bürger. Rechnet man die aktuelle Finanzierung des Gewerbegebietes über die BayernGrund heraus, die Karsbach durch Grundstücksverkäufe voraussichtlich wieder hereinholt, liegt sie gar bei nur 17,18 Euro.
Die geringen Schulden haben mehrere Gründe. Zum einen entwickelten sich Einkommen- und Gewerbesteuer gut, zum anderen versuche die Gemeinde viel über Eigenleistung durch den Bauhof zu erledigen. "Wir gehen halt sorgsam mit dem Geld um." Hinzu komme das Engagement von Vereinen, die etwa Grünanlagen pflegen.
Das zehn Hektar große Gewerbegebiet zwischen Adelsberg und Karsbach ist eines der Projekte, die in der Amtszeit Göbels angegangen wurden. Derzeit haben sich dort neun Firmen angesiedelt, für die letzten 6400 Quadratmeter gebe es auch einen Interessenten. Weil es weitere Anfragen gebe, sei jetzt eine Erweiterung um elf Hektar geplant.
Alle Haushalte erhalten Glasfaser bis ins Haus
Als Erreichtes zählt Göbel auf: die Sanierung des Gemeindehauses Weyersfeld (früher Schule und Lehrerwohnheim), Investitionen in den Karsbacher Kindergarten, in die Feuerwehren, Friedhöfe, Straßen und Kanäle. Über den Versorger Hab-Net seien die Orte gut ans Internet angebunden. Im jetzt anstehenden dritten Abschnitt des Glasfaserausbaus sollen die letzten Haushalte, vor allem im Neubaugebiet Heßdorf, bis ins Haus eine Glasfaserleitung erhalten.
Ein großer Brocken, der vor der Gemeinde liegt, ist das Thema Abwasser. In allen vier Ortsteilen sollen neue Rückstaubecken verhindern, dass die Kläranlage überlastet wird. Bis 2025 soll zudem eine neue Kläranlage gebaut werden. Vergangenes Jahr hatte es einen Baustopp in Karsbach gegeben, weil die Klärwerte zu schlecht waren. Mittlerweile seien die Werte aber in Ordnung, so der Bürgermeister.
Nominiert wird Martin Göbel von der Liste der Freien Bürger, die eine gemeinsame Liste der Ortsteile Weyersfeld und Höllrich ist. Grundsätzlich sei sie aber auch offen für Kandidaten aus den anderen Orten. In Karsbach gibt es Orts- statt Parteilisten – Karsbach und Heßdorf haben eigene. Wer Interesse daran habe, sich als Kandidat der Freien Bürger aufstellen zu lassen, könne sich bei ihm oder beim Zweiten Bürgermeister Rainer Kunkel melden.
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