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Auf den Spuren von Elias Hügel

Gemünden

Auf den Spuren von Elias Hügel

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    Auf dem Elias-Hügel-Platz, neben der zu Ehren des Steinmetzes errichteten Gedenksäule (von links): Helmuth
Furch, Jörg Högl und Bürgermeister Thomas Schiebel.
    Auf dem Elias-Hügel-Platz, neben der zu Ehren des Steinmetzes errichteten Gedenksäule (von links): Helmuth Furch, Jörg Högl und Bürgermeister Thomas Schiebel. Foto: FOTO FERDINAND HEILGENTHAL

    Der Steinmetz und Sohn eines Schuhmachers war in Österreich von 1715 bis 1729 als Hofbildhauer und Kirchenbaumeister unter Kaiser Karl VI. zu Ehren und Reichtum gekommen. Die Schreibweise des Nachnamens variiert öfter, hatte Högl herausgefunden, was früher durchaus üblich gewesen sei, da meist so geschrieben, wie gesprochen wurde. Hügl, Hiegel oder Högl finde sich in den Kirchenbüchern und alten Unterlagen, bestätigt Helmuth Furch aus Wien, der seit Jahrzehnten intensiv über den in Österreich bekannten Steinmetz Elias Hügel und seine Familie forscht.

    Furch war in Langenprozelten bei Edda und Ulf Fischer zu Gast, um an der Beisetzung von Anneliese Lussert teilzunehmen, die vor Jahren ein Hörbild im Bayerischen Rundfunk über Elias Hügel gelesen hatte. Sie kamen auf den Gedanken, den sie kurzentschlossen in die Tat umsetzten, Jörg Högl einzuladen. Kennengelernt hatten sie Högl beim diesjährigen Treffen in Kaisersteinbruch, dem Wohn- und Wirkungsort von Elias Hügel in Österreich, an dem er 1755 auch starb.

    Am nächsten Tag um 11 Uhr holten die drei ihren Gast aus Norddeutschland am Gemündener Bahnhof ab. Über das Internet sei er bei seinen Nachforschungen auf Kaisersteinbruch und Elias Hügel gestoßen, erzählt Högl. Er habe die Namen und Daten der Stammbäume verglichen und festgestellt, dass trotz der teilweise unterschiedlichen Schreibweise die Wurzeln übereinstimmten und in Gemünden zusammenliefen.

    Der 1681 geborene Elias war das jüngste von zehn Kindern. Einer seiner älteren Brüder hieß Gallus. Dieser war vor Elias nach Österreich ausgewandert und war dort Begründer einer Steinmetz- und Baumeisterdynastie. Die Söhne Johann Caspar, Andreas und Johann Georg übten ebenfalls diesen Beruf aus und haben in Zünfte in Wien und Umgebung eingeheiratet. Johann Georg baute unter anderem an der Kirche in Bruck an der Leitha. Sein Sohn Josef setzte das Handwerk fort, das ihn bis nach Warschau führte.

    Sein Nachkomme, Franz Anton (1789 bis 1865), war der Erbauer großer Grabdenkmäler und arbeitete am Schloss in Oldenburg, dem Heimatort des Architekten Jörg Högl. Er finde es "überwältigend, interessant und spannend", die Reihen seiner Ahnengalerie vervollständigt zu haben, sagte Högl erfreut. Erstaunlich sei, dass auch nach Franz Anton in den Familien die Tradition der Bildhauerei und Baukunst weitervererbt worden sei - bis zu ihm. Obwohl er seinen Lebensunterhalt in seinem Büro in Hannover allerdings mit der Planung profaner Gebäude verdiene, bemerkte Högl lächelnd. Im nächsten Jahr im Juni wird der Architekt wieder zum Treffen nach Kaisersteinbruch reisen und in Gemünden wird er sich noch einmal genauer umschauen.

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