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Auf die Tricks kommt es an

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Auf die Tricks kommt es an

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    Gestern München, heute Adelsberg: Friseur Holger Maas zeigt, wie sich die neuen Trends am besten umsetzen lassen.
    Gestern München, heute Adelsberg: Friseur Holger Maas zeigt, wie sich die neuen Trends am besten umsetzen lassen. Foto: FOTO CHRISTIAN EBINGER

    Der "Holger" heißt mit vollem Namen Holger Maas, wurde 1996 Vize-Weltmeister in Washington, hat zwei eigene Friseursalons und ist 50 Tage im Jahr unterwegs, um anderen Friseuren die neuesten Trends vorzuführen. Gerade kümmert er sich um den 14-jährigen Alexander aus Seifriedsburg und sagt Sätze wie: "Je progressiver der Pony, desto schmaler das Dreieck." Die acht Friseurinnen schauen ihm gebannt bei der Arbeit zu.

    Maas ist ein echter Kumpeltyp, von Abgehobenheit keine Spur. Auch das ein Grund dafür, weshalb sich Linda Schäfer immer wieder für ihn entscheidet. "Er ist sympathisch und kann das moderne Fachwissen gut vermitteln." Auch dem Holger gefällt es in Adelsberg. Er, der am Sonntag noch vor 220 Zuschauern in München die neuesten Trends präsentiert hat, fühlt sich wohl: "Ich komm selber vom Land und finde das, was ich hier mache, wichtiger als die Shows auf der Bühne."

    Der 36-Jährige ruft Zahlenkombinationen in den Raum: "Ein paar Gramm von der 7/89, dazu etwas 6/0 und 0/88." Was sich für Außenstehende anhört wie Zahlenmystik oder das Rezept für einen mittelalterlichen Zaubertrank, ist in Wirklichkeit die Mischung für eine ganz bestimmte Farbtönung. "Das Ergebnis ist ein dunkles Mittelblond, das vom Glanz sehr verraucht daherkommt", verrät der Meister.

    Gerade wegen solcher Tipps hat Linda Schäfer Holger Maas in ihren Friseursalon geholt. "Haareschneiden kann hier jede sehr gut", sagt der Deutsche Juniorenmeister von 1992. "Doch auf diese kleinen Tricks kommt es an, auf Feinheiten, die den Trend erst ausmachen."

    Für Herren hat Maas heuer zwei Trends erkannt und diese zusammen mit anderen Top-Friseuren neulich in Düsseldorf vorgestellt. Der Trend "Brit Pop" bezeichnet längere Haare, bei denen die Konturen weich auslaufen. "Der asymmetrische Schnitt soll die Frechheit betonen." Zweiter Herren-Trend sind "sehr kurze, schmale Köpfe mit Mikroponys". Frauen dürfen sich wieder an den Bob der 20er Jahre gewöhnen oder lassen ihre langen, glatten, durchgestuften Haare mit einer "markanten Ponylänge" verzieren.

    Während die jungen Models - allesamt Kunden, die den Haarschnitt an diesem Tag umsonst bekommen - ihr Spiegelbild noch etwas skeptisch beäugen, freut sich die Mutter von Linda Schäfer über die Abwechslung. Noch heute hilft die 79-Jährige aus, wenn Not am Mann ist. Die Friseurinnen nennen die agile Dame, die mindestens zehn Jahre jünger wirkt, liebevoll "unsere Shamponneuse" oder auch "unser Kummerkasten".

    Die Stimmung ist gut und es gibt sogar Applaus für das Modell Patrick, als Holger Maas mit ein paar lockeren Handbewegungen Schaum in die Haare strubbelt. Der 36-Jährige schaut dem jungen Kunden zufrieden auf den Kopf: "Man sieht auf den ersten Blick gar nicht, dass es gefärbt ist - die Haare wirken wie nach zwei Wochen Sommerurlaub."

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    Holger Maas kann nicht nur gut mit der Schere umgehen, er motiviert die Friseurinnen auch, gibt zusätzliches Selbstvertrauen: "Und das könnt nur Ihr, das kriegt der Kunde nur bei Euch!"

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