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LANGENPROZELTEN: Ausgangslage ändert sich: Interesse an der Jagd sinkt

LANGENPROZELTEN

Ausgangslage ändert sich: Interesse an der Jagd sinkt

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    Um Jagdverband verdient gemacht: (von links) Die Geehrten Jupp Keil und Werner Appel, zusammen mit dem amtierender Vorsitzenden der BJV-Kreisgruppe, Johannes Interwies.
    Um Jagdverband verdient gemacht: (von links) Die Geehrten Jupp Keil und Werner Appel, zusammen mit dem amtierender Vorsitzenden der BJV-Kreisgruppe, Johannes Interwies. Foto: Foto: Ferdinand Heilgenthal

    Regierungsdirektor Detlef Zehentner, Abteilungsleiter beim Landratsamt Main-Spessart und zuständig für das Jagdwesen, ist mit der Erfüllung der im Dreijahresplan vorgesehenen Abschusszahlen zufrieden. Die Planvorgaben haben die Jäger der Kreisgruppe Gemünden im BJV gemeistert: „Ich kann Ihnen bescheinigen, dass Sie sehr ordentlich und teilweise mehr als ordentlich gearbeitet haben.“

    Der Rückgang der Abschüsse beim Schwarzwild von 33 Prozent sei in den immer wieder auftretenden „Wellenbewegungen“ im Bestand zu sehen, die verschiedene Ursachen hätten. Wiederum neue Erkenntnisse erwarte man vom anstehenden aktuellen Verbissgutachten. Abschließend würdigte Zehentner die Jagdpächter, die die Jagd nicht nur als Vergnügen sähen, sondern auch als Aufgabe und Pflichterfüllung.

    Die etwa 70 Mitglieder der Kreisgruppe Gemünden im Bayerischen Jagdverband hatte eingangs Johannes Interwies zur Rehwild-Hegeschau und anschließender Jahresversammlung im Hotel „Zum Letzten Hieb“ begrüßt. Der stellvertretende Vorstand, der den erkrankten Vorsitzenden Heinz Wagner vertrat, hieß auch die mit dem Jagdwesen befassten Vertreter des Landratsamts sowie die Bürgermeister Georg Ondrasch (Gemünden) und Wolfgang Küber (Rieneck) willkommen. Umrahmt wurde die Veranstaltung von der Jagdhornbläsergruppe unter Leitung von Joseph „Jupp“ Keil.

    Sachgebietsleiter Werner Ühlein sprach die sich ändernde Situation bei den Jachtverpachtungen an. Im Landkreis stünden nach den bisher üblichen neunjährigen Laufzeiten in 108 von 320 Revieren Neuverpachtungen an, im Raum Gemünden sind es 22. Die Situation habe sich spürbar geändert und das Interesse sei deutlich gesunken.

    Bisher wurden die Jagdschäden in erster Linie vertraglich geregelt von den Jagdpächtern beglichen. Durch die intensivere landwirtschaftliche Nutzung der Flächen seien viele Jäger nicht mehr bereit, die sich mehrenden Schäden alleine zu tragen. Nach dem Gesetz hafte die jeweilige Jagdgenossenschaft für Wildschäden. Ühlein: „Das Gesetz macht keinen Unterschied zwischen Futtermais und Energiemais, der in den vergangenen Jahren im Anbau um 40 Prozent zugenommen hat.“ Dazu seien die stillgelegten Flächen, die das Wild als Rückzugsgebiete nutze, um 44 Prozent zurückgegangen.

    Hätten sich früher für eine Jagd ein halbes Dutzend oder mehr Bewerber interessiert, gebe es heute zuweilen gar keinen Interessenten mehr. Die Jagdausübung sei allerdings gesetzliche Verpflichtung. Nach Ühleins Meinung bedeute dies angesichts der veränderten Gegebenheiten, dass künftig auch die Beteiligung der Bewirtschafter der Flächen bei der Jagdausübung erforderlich sein wird. Es seien alle Betroffenen gefragt, die Herausforderungen möglichst einvernehmlich anzugehen.

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