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MARKTHEIDENFELD: BNG-Schulleiter Beck im Interview: Schüler brauchen moderne Technik

MARKTHEIDENFELD

BNG-Schulleiter Beck im Interview: Schüler brauchen moderne Technik

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    In der schuleigenen Bibliothek: Hartmut Beck, seit Februar Schulleiter am Balthasar-Neumann-Gymnasium in Marktheidenfeld.
    In der schuleigenen Bibliothek: Hartmut Beck, seit Februar Schulleiter am Balthasar-Neumann-Gymnasium in Marktheidenfeld. Foto: Foto: Lucia Lenzen

    Ruhig ist die Schule an diesem ersten Osterferien-Dienstag. Nur die eigenen Schritte hallen durch die menschenleere Aula. Erst im oberen Stock kurz vor dem Sekretariat wird es belebter. Bei geöffneter Zwischentür sitzen der neue Schulleiter Hartmut Beck und seine Sekretärin in ihren Räumen und arbeiten. Mit einem entspannten Lächeln bittet der „Neue“ in sein helles Büro mit dem großen Besprechungstisch. Was er verändert hat in dem Raum? Nicht viel. Ihm gefällt?s so, wie es ist. Die Palme in der rechten Zimmerecke ist neu, ein Andenken seiner früheren Kollegen vom Friedrich-Koenig-Gymnasium (FKG) in Würzburg. Im Gespräch erzählt der neue Schulleiter, wie er seine ersten fünf Wochen an der Schule erlebt hat. Und was ihm nun unter den Nägeln brennt.

    Frage: Sie sind jetzt seit fünf Wochen an der Schule. Wie oft müssen Sie noch nach dem Weg fragen, wenn Sie einen bestimmten Raum suchen?

    Hartmut Beck: Ich finde das Haus recht übersichtlich. Und ich kenne die meisten Räume sogar schon mit Nummern. Mich interessieren aber auch die „Innereien“ eines Gebäudes. Heute Morgen erst bin ich mit dem Hausmeister in den Katakomben unterwegs gewesen, wo die ganze Technik, also Heizungsanlage und so weiter, untergebracht sind. Ich möchte nicht eines Tages sagen: Oh, den Raum kenne ich noch gar nicht.

    Wo waren Sie noch unterwegs?

    Beck: Ich habe mir auch, jeweils mit dem zuständigen Fachlehrer, Räume wie Turnhalle, Chemiesäle oder den Mensa-Betrieb, angeschaut. Das ist gut, weil die Menschen ihre Bereiche aus der eigenen Sicht zeigen und mich so aufmerksam machen können, zum Beispiel, wo es noch hakt.

    In welchen Räumen hakt es denn am meisten?

    Beck: In den Klassenzimmern. Viele sind auf einem Stand von vor 45 Jahren. Im Ausstattungsbereich ist man da im Landkreis schon weiter.

    Was heißt das konkret?

    Beck: Es fehlt an der entsprechenden Technik in den Räumen: einem Internetanschluss, mit oder ohne W-Lan, einem Beamer, anderen Tafelsystemen. Ich finde, das ist man der Schülergeneration heute auch schuldig, so etwas anzubieten. Allerdings gibt es keine Pauschallösungen, da muss man immer individuell schauen. Was habt ihr? Und wie wird es genutzt – das heißt, wie wird damit Unterricht gemacht? Die Ausstattung ist immer im Zusammenhang mit dem Unterrichtskonzept zu sehen. Insofern ist die teuerste Lösung oft nicht die Beste. Da geht es auch um Weiterbildungen im Kollegium.

    Sie haben sich ja im FKG intensiv mit dem Thema beschäftigt. Profitieren Sie hier nun davon?

    Beck: Im FKG habe ich zehn Jahre lang den Bereich Mediennutzung betreut und dadurch viel Erfahrung mit Ausstattung und Systemen gemacht. Ich habe mir auch viel angeschaut, wie Unterricht woanders gemacht wird, auch an Schulen außerhalb Bayerns.

    „Mir ist aufgefallen, dass die Schüler hier sehr höflich sind.“

    Hartmut Beck, Schulleiter am BNG

    Gibt es denn in Marktheidenfeld Sanierungspläne?

    Beck: Eine grundlegende Sanierung der Schule ist wohl erst in ein paar Jahren möglich. Aber es passiert auch jetzt schon etwas. Wer genau schaut, sieht die Elektriker im Gebäude, die bereits neue Kabel ziehen.

    Was muss neben der Technik noch gemacht werden?

    Beck: Die Schule stammt, wie übrigens das FKG auch, aus den 1970er Jahren. Da wurden die Gebäude schnell gebaut und es wurde kein großer Wert auf energetische Themen gelegt. Die Metallfenster sind zum Beispiel echte Kältebrücken und ich brauche gar nicht erst groß durch das Haus zu gehen, um zu wissen, dass auch die einen oder anderen Rohre wahrscheinlich bald undicht werden.

    Allerdings ist das Haus hier insgesamt sehr gut gepflegt.

    Welche Themen haben Sie sonst noch in den letzten Wochen beschäftigt?

    Beck: Die Abläufe. Da gibt es in jeder Schule Besonderheiten, sei es bei den Verwaltungsabläufen oder den Lehrerkonferenzen. Außerdem habe ich viele Menschen kennengelernt, die Schüler, das Kollegium, den Förderverein und seine Mitglieder. Mit jedem redet man und so gehen die Nachmittage dahin. Man muss viel fragen, denn für jede Entscheidung benötige ich die jeweilige Hintergrundgeschichte.

    Was war für Sie neu?

    Beck: Der Mensabetrieb, den halte ich für einen großen Schatz, den wir mehr in den Mittelpunkt stellen sollten. Auch die Theaterklasse, wie es sie hier gibt, und den wunderbaren Theaterraum kannte ich so nicht und halte ich für sehr besonders. Und ich habe den Eindruck, dass hier Theater und Schulmusik auf einem sehr hohen Niveau stattfinden.

    Wie haben Sie Ihren ersten Tag an der Schule empfunden?

    Beck: Unterstützt von der SMV habe ich mich an diesem Montag um 8 Uhr den rund 730 Schülern und dem Kollegium in der Aula vorgestellt. Ich war überrascht, wie ruhig und brav die Schüler zugehört haben.

    Gibt es einen spürbaren Unterschied zwischen einer Stadtschule und einem eher ländlich geprägten Gymnasium wie in Marktheidenfeld?

    Beck: Mir ist aufgefallen, dass die Schüler hier sehr höflich sind. Das sind sie in Würzburg im Unterricht auch, darüber hinaus nicht immer.

    Welches Bedürfnis haben Sie bei Schülern und Lehrern in Ihren ersten Wochen gespürt? Wo drückt der Schuh?

    Beck: Das Kollegium hier ist jung und aufgeschlossen. Dadurch, dass mich die Kollegen bereits in der Ankündigung als jemanden kennengelernt haben, der im medialen Bereich aktiv ist, erwarten sie das von mir nun auch hier.

    Ein ganz anderes Thema: Wie haben Sie die Stadt Marktheidenfeld bisher erlebt?

    Beck: Bevor ich die Stelle hier angetreten habe, bin ich ab und zu zum Einkaufen hierher gekommen und ich finde, dass es hier ein sehr gutes Angebot gibt. Darüber hinaus habe ich noch zu wenig gesehen und möchte mir unbedingt noch einiges anschauen. Im Moment aber sitze ich jeden Tag bis 18, 19 Uhr im Büro und arbeite mich durch die Unterlagen hinter der Schrankwand.

    Sie wohnen ja in Zellingen. Welche Strecke fahren Sie denn nach Marktheidenfeld?

    Beck: Über Birkenfeld, weil ich in Zellingen ganz in der Nähe des Kreisels wohne, wo es Richtung Billingshausen geht. Das ist landschaftlich eine wunderschöne Strecke, auf der ich entweder entspannt an die Schule denken oder mich gedanklich einfach treiben lassen kann.

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