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LANGENPROZELTEN: Das ganze Leben in einem Tag

LANGENPROZELTEN

Das ganze Leben in einem Tag

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    Schauspielertrio: Paul Seeger, Michel Schäfer und Christine Hartmann sind die Darsteller des neuen Kindertheaterstücks „Nur ein Tag“ an der Spessartgrotte.
    Schauspielertrio: Paul Seeger, Michel Schäfer und Christine Hartmann sind die Darsteller des neuen Kindertheaterstücks „Nur ein Tag“ an der Spessartgrotte. Foto: Foto: Inken Kleibömer

    Mit „Nur ein Tag“, einem Stück für Kinder von Martin Baltscheit, bewies die Regisseurin und Intendantin der Spessartgrotte, Helga Hartmann, einmal mehr Fingerspitzengefühl für kindgerechtes Theater mit Tiefgang und Witz. Das Stück hatte am Sonntag Premiere an dem Langenprozeltener Theater.

    Die nachdenkliche Geschichte zeigt am Beispiel der Eintagsfliege – die Christine Hartmann zart und dabei pfiffig gestaltet – die Vergänglichkeit unserer Welt: Was wäre, wenn man nur einen einzigen Tag zu leben hätte? Dann müsste man an diesem Tag die ganze Fülle des Leben und das ganze Glück auskosten.

    Stimmungsvoller Hintergrund

    So komplexe Themen wie Freundschaft, Liebe, Glücksuche und Tod setzt Autor Baltscheit in dem Theaterstück für Kinder ab fünf Jahren subtil um. Der Schriftsteller schrieb einen Text voller Humor und Situationskomik und setzt die Zuschauer einem Wechselbad der Gefühle aus. Die überwiegend weiß gehaltene Bühne, die mit zartgrünen Zweigen geschmückt ist, stellt den stimmungsvollen Hintergrund für die gerade geschlüpfte Eintagsfliege dar. Das Bühnenbild hat Andi Hartmanns entworfen und geschaffen, der auch für die musikalischen Effekte und die Technik verantwortlich ist.

    Durch die aktionsreiche Handlung führen ein gefühlvolles Wildschwein (Paul Seeger) und ein eher robuster Fuchs (Michel Schäfer). Sie erleben die ersten tastenden Bewegungen der Eintagsfliege und verfallen dem grazilen Wesen mit Haut und Haar – gegen besseres Wissen geben sie ihren Gefühlen nach. Sie verstricken sich aus Mitgefühl in haarsträubende Lügen, damit die arme Fliege nicht erfährt, dass ihr Leben an demselben Tag schon wieder enden wird.

    Doch als die Eintagsfliege diese Wahrheit schließlich doch entdeckt, nimmt sie ihr vorbestimmtes Schicksal mit Würde an. Auch nimmt sie den beiden traurigen Freunden das Versprechen ab, dass sie an ihrem Gelege im Bach zu wachen, bis zu dem Tag, an dem der Kreislauf der Natur wiederbeginnt und für eine neue Fliege ein neuer Tag beginnt. Parallel zur Handlung sagt Fabio Sogini, ganz ohne Pathos, die Uhrzeit rückwärts an. Das ist einer der vielen schönen Einfälle von Regisseurin Helga Hartmann in der 70-minütigen Inszenierung.

    Reservierungen über das Karten-Tel. (0 93 51) 34 15. Weitere Aufführungen im Oktober: Sonntag, 23. und 30. Oktober, 15 Uhr, sowie Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. Oktober, 10 Uhr.

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