„Est-ce que tu as peur du noir? Hast du Angst im Dunkeln?“, fragte der Puppenspieler Pierre Filliez seine jungen Zuschauer, die mit Spannung das Scherenschnitt-Schattenspiel im Klassenzimmer verfolgten.
Dass das Stück nach kaum drei Minuten schon wieder zu Ende war, wollten die Erst- und Zweitklässler der Grundschule dann allerdings nicht durchlassen. Es gab heftigen Protest, und Pierre entschädigte die Gäste mit einer Zugabe, einem liebevoll gestalteten Puppenspiel nach dem Vorbild des Märchens „Die chinesische Nachtigall“ von Hans Christian Andersen.
Märchen und Puppenspiele gibt es an Grundschulen zuhauf, doch Filliez bot den Kindern einen Leckerbissen: Sein Theaterstück war nämlich teilweise auf Französisch. Grund dafür ist das neueste Angebot der Grundschule Thüngen, die seit vielen Jahren Arbeitsgemeinschaften in Französisch anbietet und ab diesem Schuljahr als eine von zehn bayerischen Grundschulen am Modellversuch „Bilinguale Grundschule Französisch“ teilnimmt.
So hatte denn Pierre Filliez zumindest bei einem Teil seiner Zuschauer leichtes Spiel, zumal er wichtige Inhalte und Redewendungen grundsätzlich zweisprachig anbot. Wie schreibt man Piepmatz auf Französisch? Was ist zu tun, wenn der „Oiseau mécanique ne fonctionne plus“, der mechanische Vogel, nicht mehr funktioniert? Dass der Puppenspieler dabei nicht davor zurückschreckte, beide Sprachen miteinander zu verweben, machte das Ganze noch charmanter: „Coucher avec une warme Decke!“ Auf diese Weise konnte man sich noch leichter auf den Klang der Sprache einlassen.
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