„Schulabschluss, das ist etwas Großartiges, alle freuen sich darauf, die Schüler, Eltern, aber auch die Lehrer. Lediglich der Blickwinkel darauf unterscheidet sich. Endlich habt Ihr einen wichtigen Schritt im Leben hinter Euch und doch noch Euer ganzes Leben vor Euch“, sagte Rektor Thomas Feser bei der Abschlussfeier an der Staatlichen Realschule Gemünden. 77 Absolventen erhielten das Zeugnis der Mittleren Reife, zehn davon mit einem Einser-Schnitt.
Gut gerüstet für den nächsten Lebensabschnitt sah Feser die Entlassschüler der drei Schulklassen. Dazu hätten Schüler, Eltern und Lehrer ihren Beitrag geleistet. Nun müssten sich die Absolventen auf andere Menschen einstellen, die die berufliche oder die weiterführende schulische Ausbildung übernehmen. Dafür wünschte der Schulleiter „Toleranz, die Fähigkeit und den Willen andere Menschen, auch in ihrer Unvollkommenheit oder Andersartigkeit zu akzeptieren, Offenheit, Motivation, Flexibilität, Kraft, Energie und Durchhaltevermögen“. Nicht der leichte Sieg bringe dauerhafte Zufriedenheit, sondern etwas durch Anstrengung zu gewinnen.
Freiheit für Entfaltung
Dazu stünden alle Möglichkeiten offen: „Ich hoffe, dass Euch bewusst ist oder wird, dass Ihr in einer Zeit und in einem Land lebt, in dem es möglich ist, sich zu entfalten, in Freiheit zu leben und seine Vorstellungen von einem gelungenen Leben zu verwirklichen.“ Angesichts der Geschichte und der aktuellen Geschehnisse in der Welt sei das eine Gnade. „Und ich hoffe, dass Ihr einer gewaltfreien, friedlichen Zukunft entgegengehen könnt.“
Die Glückwünsche des Elternbeirates an die Absolventen überbrachte die Vorsitzende Lena Zieres-Schelbert. Am Tag der Schulentlassung forderte sie die jungen Menschen auf, sich einmal kurz an ihren ersten Schultag an der Realschule zu erinnern. „Das war sicher aufregend“, meinte die Vorsitzende. Nach Schule und Prüfungen und Jahre später sei die Entlassung nahezu genauso spannend.
Sie wünschte den jungen Menschen einen „neuen, genau so spannenden Lebensabschnitt, die Verwirklichung ihrer Träume und Ziele, den Mut, sich zu verändern, und den, sich einzumischen und Verantwortung zu übernehmen“.
An den Schulbeginn vor fünf Jahren erinnerten sich bei der Abschlussfeier die Schülersprecherinnen Jennifer Polinski und Patricia Furth. Von Beginn an hätten sich intakte Klassengemeinschaften gebildet, die über die gesamte Schulzeit anhielten, sagten sie. So sei der Umgang der Schüler untereinander, aber auch der mit den Lehrern stets hervorragend gewesen.
Zu Beginn der Abschlussfeier fand der übliche Gottesdienst statt. Er stand dieses Mal unter dem Motto „Schul- und Lebenslandschaften“ – das Leben mit seinen Höhen und Tiefen, aber auch breiten und schmalen Wegen, gleiche einer Wanderkarte. So fertigten die Schüler zum Ende der Schulkarriere ihre persönlichen Landkarten von den Erlebnissen in der Schule an. Es gab beispielsweise Wüsten der Prüfungsvorbereitung, aber auch Spaßoasen zu sehen.
Im Zentrum stand der Psalm 23 und das Gleichnis vom Schatz im Acker, beide sollten den Absolventen Mut zusprechen und sie gleichzeitig ermuntern, sich auch mal „die Hände dreckig zu machen“, um die verborgenen Dinge im Leben zu suchen.
Musikalisch umrahmten die Schulband, die Big Band, der Chor sowie die Solisten Fabian Graf, Michelle Bubel sowie Julia-Sophie König den Gottesdienst und die Abschlussfeier. Für das technische Gelingen sorgten die Schüler Marcel Jelitte, Moritz Höfling und Sebastian Ruppert.
Mit einem Zeugnisdurchschnitt von 1,08 ist Franziska Kolar (10 b) Schulbeste. Die weiteren Einserabsolventen sind Nick Harnischfeger (1,36), Marius Wenzel (1,64) aus der 10 a, Jennifer Polinski (1,92), Julia Schaparev (1,42), Madeleine Weber (1,67) und Lena Willecke (1,92) aus der 10 b, Katarina Bald (1,45), Johann Dobler (1,67) und Therese-Luise Schleicher (1,64) aus der 10 c.