(lies) Die „Gewerbeauskunft-Zentrale.de“ verschickt weiterhin Briefe an Adressen in Main-Spessart. Waren es bislang Firmen und Büros, die per Fax Angaben zu ihrer Adresse und Branche machen sollten, so geht diese Aufforderung jetzt offenbar auch Vereinen zu. Vorsicht ist geboten: Wer das Formular ausfüllt und zurückschickt, schließt einen Zweijahresvertrag und soll knapp 1000 Euro zahlen – das steht aber nur im Kleingedruckten.
Zum Bericht der Main-Post „Fax-Antwort kann teuer werden“ ergänzt die Karlstadter Rechtsanwältin Ulrike Jäger, es solle nochmals gewarnt werden, da auch Vereine Post von der „Gewerbeauskunft-Zentrale.de“ erhalten. „Es ist geradezu widersinnig, einen Verein mit ,Firma‘ zu bezeichnen und einen Eintrag anzudienen. Ulrike Jäger berichtet, sie habe einige Mandate gegen die Düsseldorfer Firma und in einem Fall bereits erfolgreich außergerichtlich die Forderungen abgewehrt und in einem anderen Fall außergerichtlich verglichen.
Gewerbetreibende und Büros
Wie berichtet, gehen die Briefe, die nur schwer als kostenpflichtige Angebote zu erkennen sind, deutschlandweit in großer Zahl vor allem an Gewerbetreibende und Büros. Von einer Abzockmasche sprechen Verbraucherinformationsdienste im Internet. Auch der Gemündener Rechtsanwalt Bernhard Schneider betreut Mandanten, die sich getäuscht sehen.
Im Anschreiben der Düsseldorfer Firma steht fett gedruckt und unterstrichen: „Ergänzen oder korrigieren Sie bitte bei Annahme fehlende oder fehlerhafte Daten“ und „muß durch Sie ergänzt werden“. Die Angaben werden dann auf der Internetseite der Firma veröffentlicht. Dafür fallen laut dem Kleingedruckten „mtl. zzgl.Ust:Eur 39,85“ an, und das für zwei Jahre. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnt vor diesem „Nutzlosregister“. Von einer Branchenbuch-Abzocke sprach die Polizeidirektion Lübeck in einer Pressemitteilung vor einem Jahr.