Das Ziel der Forsteinrichtung ist, einen standortgemäßen, naturnahen, gesunden, leistungsfähigen und stabilen Kommunalwald zu erhalten oder zu schaffen, erklärte Abteilungsleiter Christoph Kirchner vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (ALEF) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Nachdem das gültige Regelwerk Ende 2021 ausläuft, galt es, diese Forsteinrichtung von freiberuflichen Sachverständigen im Auftrag der Staatsbehörde neu erstellen zu lassen, um die Vertragslaufzeit auf 20 Jahre zu verlängern. Ebenso soll die Standorterkundung durchgeführt und digitalisiert werden.
"Nach dem Bayerischen Waldgesetz sind Kommunalwälder vorbildlich zu bewirtschaften", stellte Kirchner fest. An den anfallenden Kosten für die Erstellung der beiden Regelwerke muss sich die Gemeinde Fellen mit 50 Prozent beteiligen, die für den 414 Hektar großen Gemeindewald für die Forsteinrichtung 27 363 Euro und die Standorterkundung 2637 Euro kosten, wovon die Gemeinde 15 000 Euro trägt. Kirchner erläuterte den weiteren Fahrplan, der mit der Angebotseinholung im Frühjahr 2021 startet und im Herbst mit dem Abnahmebegang schließt. Mit einstimmigem Votum erteilte das Gremium der Neuerstellung der Forsteinrichtung und der Standorterkundung sowie deren Digitalisierung grünes Licht.
Extremes Klima
Die extremen Klimaeinflüsse in diesem Jahr nahm der forstliche Berater des Gemeindewaldes, Stephan Kühlwein vom AELF, zum Anlass, gravierende Einschnitte im laufenden Jahresbetriebsplan sowie im neuen Rahmenplan für 2021 vorzunehmen. Nach den extremen Vorjahren 2018 und 2019 war auch 2020 erneut von Dürre und Hitze geprägt, erklärte Bürgermeisterin Zita Baur. So war der Laubholzanteil des Holzeinschlags von 1800 Festmetern (fm) mit 1150 fm in diesem Jahr überraschend hoch. Die Bestandsgründungen fielen mit 4150 gepflanzten Rotbuchen gegenüber der Planung deutlich geringer aus, stellte Kühlwein fest. Bei der Bestandspflege ohne Ertrag auf einer Größe von 3,4 Hektar blieb man deutlich unter dem Ansatz.
9000 Euro Gewinn
Die mit 87 700 Euro deutlich reduzierten Einnahmen führte der Forstmann auf den geringeren Einschlag, schlechte Holzpreise und niedrigere Förderung zurück. Für die Bürgermeisterin und das Gremium zeigte sich das positive Ergebnis von rund 9000 Euro doch noch erfreulich, nachdem ein Minusergebnis prognostiziert war.
Für den 2021er Jahresbetriebsplan setzt Stephan Kühlwein den auf 1800 Festmeter reduzierten Einschlagstrend fort, der sich besonders im Laubholzsektor bewegt. Fast ausschließlich per Motorsäge durch Unternehmer wird die Ernte erfolgen und einige starke Lärchen sollen bei der Wertholzsubmission in Burgsinn aufgelegt werden. Diese Holzernte schlägt mit 46 500 Euro zu Buche. Die Neupflanzungen werden vom "Baum der Zukunft auf den Fellener Böden" von den Rotbuchen beherrscht, von denen 26 000 Stück im Unterbau in die Erde kommen. Dazu gesellen sich 1100 Bergahorn-, Esskastanien- und Douglasiensetzlinge. Diese Bestandsgründung ist mit rund 37 000 Euro für Pflanzenkauf und Pflanzung veranschlagt.
Überschuss geplant
Auf elfn Hektar möchte der Betriebsleiter Bestandspflege betreiben und plant für den Waldschutz prophylaktisch 5000 Euro ein. In der Bilanz rechnet Kühlwein mit 130 460 Euro Einnahmen aus Holzverkauf und Förderung, während die Ausgaben 96 460 Euro betragen werden. Daraus rechnet sich ein Überschuss von 28 140 Euro. Einmütig billigte das Gremium den Jahresbetriebsplan für den Gemeindeforst.
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