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LOHR: Helga Fritsch gestorben: Helfen war ihr immer ganz wichtig

LOHR

Helga Fritsch gestorben: Helfen war ihr immer ganz wichtig

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    (wde) Helga Fritsch ist tot. Die sozial engagierte Frau und frühere dritte Bürgermeisterin Lohrs verstarb am Samstag im Alter von 78 Jahren. Trotz längerer Krankheit kam ihr Tod für die Angehörigen überraschend.

    Mit Fritsch verliert Lohr eine Frau, der Geradlinigkeit viel bedeutete. Taten waren ihr wichtiger als Worte. Die aus Flensburg stammende Tochter eines Kaufmanns und einer Grundschullehrerin interessierte sich schon in jungen Jahren für Sozialpädagogik. In Hamburg absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung zur Fürsorgerin mit Schwerpunkt Familie und Jugend. „Nebenbei“ machte sie in Abendkursen ihr Abitur.

    In einem Praktikumsjahr arbeitete sie in der Jugendfürsorge in Hamburg Altona, wo sie gefährdete und straffällig gewordene Jugendliche betreute. Danach studierte sie Soziologie in Freiburg, Hamburg, Edinburgh, Berlin und Kiel.

    Während ihres Studiums lernte sie 1957 ihren Mann Klaus kennen. Fünf Jahre später kam das erste der vier Fritsch-Kinder, zur Welt: Gesine. Bald stellte sich heraus, dass das Mädchen aufgrund einer Körperbehinderung besondere Betreuung brauchte. Dadurch bedingt engagierten sich die Fritschs stark in der Behindertenarbeit.

    1975 zog die Familie wegen des beruflichen Wechsels von Klaus Fritsch zu Rexroth in den Lohrer Stadtteil Steinbach. Zu dieser Zeit kämpften Lohrer Jugendliche für ein Jugendzentrum. Fritsch nahm das Anliegen der jungen Leute ernst, bot ihnen Raum in ihrem eigenen Haus an und die jungen Leute kamen zum Gitarrespielen und Reden.

    Durch Kontakte zur Arbeiterwohlfahrt, wo Fritsch zeitweise Vorsitzende des Ortsvereins war, gelang es einige Jahre später, das Jugendzentrum aufzubauen. Mittlerweile wurde es erweitert.

    1988 zog Fritsch für die SPD in den Lohrer Stadtrat ein, dem sie bis Dezember 2006 angehörte – die letzten 16 Jahre als dritte Bürgermeisterin und Kindergartenbeauftragte. Auch dem Kreisrat Main-Spessart gehörte sie lange Jahre an. Seit Anfang der 1980er Jahre organisierte Fritsch zudem die Lohrer Arbeiterwohlfahrt-Hausaufgabenhilfe für ausländische Kinder.

    Fritsch war zeitlebens eine Frau, die nicht gerne im Vordergrund stand. Viel lieber arbeitete sie im Hintergrund. Wenn es der Sache dienlich war, setze sich die SPD-Frau auch über Parteigrenzen hinweg. „Mir ist es wichtig, dass die Dinge richtig laufen, dass Menschen geholfen wird“, sagte sie einmal.

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