„Liebe Frau Hohlmeier, sorgen Sie dafür, dass die Weihnachtsmänner endlich wieder richtige Bärte haben.“ Diesen Wunsch, den ihr noch als Kultusministerin ein kleiner Bub schrieb, gab Monika Hohlmeier am Sonntag als Ehrengast der offiziellen Eröffnung des 31. Himmelstadter Weihnachtspostamtes an den Nikolaus samt Knecht Rupprecht weiter.
Zuvor hatte sie im Rathaus persönlich die ersten von vielen Briefen des Christkindes mit dem Ersttagsstempel versehen. Rund 80 000 Briefe ans Christkind erwartet des Helferteam rund um Rosemarie Schotte in diesem Jahr wieder, und alle werden beantwortet. Und zwar in kürzester Zeit – schon das sei ein Unterschied zu einer irdischen Behörde, scherzte Domdekan Prälat Günter Putz.
Begonnen hatte die Eröffnungsfeier mit der Fahrt über die Mainbrücke in drei Kutschen, begleitet von den Himmelstadter Musikanten. Dann gehörte die Bühne den Kindern der ersten beiden Grundschulklassen. Vorbereitet von Manfred Feser-Lampe und Tanja Schaub-Gütling sangen und spielten sie „Der Weihnachtsmann hat sich ein Bein gebrochen“.
Danach trug Bürgermeister Gundram Gehrsitz eine moderne Version der Weihnachtsgeschichte vor und zog Parallelen zum Flüchtlingsstrom: Menschen kommen zu uns, die in einer fremden Kultur auf sich alleine gestellt sind, denen Familien und Freunde fehlen. Auch wenn viele Flüchtlinge anderen Religionen angehörten, sollte man versuchen, ihnen die Bedeutung von Weihnachten nahe zu bringen: Gemeinsam feiern, Freude und Geborgenheit.
Neben Monika Hohlmeier, innenpolitische Sprecherin der Volksparteien im europäischen Parlament, begrüßte Gehrsitz Domdekan Günter Putz, Pfarrer Albin Krämer, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Bezirksräte, den stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten Armin Grein, Landrat Thomas Schiebel, Kreisräte und Bürgermeister.
Nicht fehlen durften Werner Scheller von der Post und Rosemarie Schotte, die seit 23 Jahren das Helferteam in Himmelstadt leitet.
Monika Hohlmeier stellte die Briefe an Christkind an den Anfang ihres Grußwortes. Neben kleinen Wünschen gebe es auch große Sehnsüchte wie die Einsamkeit zu überwinden und verlorene Menschen wieder zu sehen. Sie riet allen, nicht materielle Wünsche in den Vordergrund zu stellen, sondern Zeit miteinander zu verbringen und Streit zu überwinden.
Rosemarie Schotte sagte, es gebe durchaus noch Familien, die zur Vorweihnachtszeit nicht durch die Straßen hetzten, sondern gemütlich bei Selbstgebackenem zusammensäßen. Das Christkind richte jedes Jahr sein Weihnachtspostamt für gesunde, kranke, fröhliche und traurige Menschen ein. Als neuer Weihnachtsengel versprach Jana Döll in ihrem Prolog, das Christkind habe ein offenes Ohr für jeden. Auch dieses Jahr sei seine Geschichte wieder wunderbar.
Werner Scheller, Himmelstadts „Postamtsminister“, hob die Wertschätzung von Briefen und Karten in der Advents- und Weihnachtszeit hervor. Prälat Putz freute sich, dass er als alter Mann (67 Jahre) endlich die Dienststelle des Christkindes in Unterfranken kennenlernen durfte. Gott habe das Christkind als Einladung erfunden, an einer menschlichen Welt mitzubauen.
Nikolaus (Heinz Pappenberger), Weihnachtsengel und Knecht Rupprecht (Kurt Hacker) verteilten schließlich Süßigkeiten an die Kinder.
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