Im Alter von 75 Jahren ist am Sonntagmorgen Horst Hartmann nach langer Krankheit gestorben. Mit der Familie trauert die Stadt Gemünden um ihren Ehrenringträger – einen Mann mit Ecken und Kanten, der sich in vielfältiger Weise um seine Vaterstadt verdient gemacht hat und mit seinem Witz als Original galt.
30 Jahre, bis 2008, gehörte Horst Hartmann dem Stadtrat an, zuletzt als Mitglied des Freien Bürgerblocks. Acht Jahre war er auch Kreisrat. Der passionierte Kanute, Angler und Jäger wohnte mit seiner Frau in der Mühltorstraße. Das Paar hat eine Tochter. Als „Schutzpatron der Altstadt, Fürsprecher der Gemündener Ureinwohner und kritischen Begleiter der Forstwirtschaft“, würdigte den durchaus streitbaren Stadtrat zum Abschied 2008 aus dem Gremium der damalige Bürgermeister Thomas Schiebel.
Von Beruf war Hartmann Postbeamter. Zahlreichen Vereinen gehörte er an, teils in führender Funktion.
So unter anderem: dem KSC (Bayerischer Meister im Kanusport in seiner Jugend und später Trainer), dem ESV, dem Bayerischen Jagdverband, der Hegefischereigenossenschaft „Untere Saale“, dem Historischen Verein, der Fischerzunft und dem Angelsportverein. Ab 1997 war er auch Feldgeschworener. 1999 erhielt er die Kommunale Dankurkunde, 2010 als zweithöchste Auszeichnung der Stadt Gemünden den Ehrenring in Silber.
Einerseits war Horst Hartmann penibel in der Ausführung seiner Ämter, andererseits stets zum Scherzen aufgelegt. Das Leben in der Dreiflüssestadt bereicherten er und seine Frau Gerlinde gern, zum Beispiel mit Aktionen für das Ferienspaßprogramm, wobei es Horst Hartmann wichtig war, die Kinder für die Natur zu begeistern. Unvergessen ist, dass er einmal einen Schwan pflegte und in Badehose ihm das Schwimmen im Mühlgraben beibrachte, oder auch ein Kind vor dem Ertrinken gerettet hat.
Die Beerdigung ist am Freitag, 3. Juni, um 14 Uhr im Gemündener Friedhof. Der Trauergottesdienst ist St. Peter und Paul schließt sich an.