Direkt vor Ort beim Schotterwerk Schraud ließen sich die Mitglieder des Retzstadter Gemeinderates von den beiden Geschäftsführern über den Rekultivierungsplan für den gemeindlichen Teil des Steinbruchs, die Erweiterung der Abbaufläche sowie den Neubau der Siloanlage informieren. „Den Steinbruch in Retzstadt gibt es nun schon seit 40 Jahren“, erklärte Peter Schraud, der zusammen mit seinem Bruder Axel Schraud die Firma leitet.
Im Rahmen des Rekultivierungsplanes für den gemeindlichen Teil des Steinbruchs können noch rund 180 000 Kubikmeter Erdaushub eingefüllt werden, erklärten die beiden Geschäftsführer. Wenn die bisher jährlich eingefüllte Menge ungefähr konstant bleibt, dürfte dies so rund drei Jahre dauern. Anschließend wird die Oberfläche gemäß der Vorgabe der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Main-Spessart abfallend zur Felswand hin eingeebnet und dann sich selbst überlassen.
Erweiterung um 6,5 Hektar
Einen wesentlichen Schritt zur langfristigen Sicherung der Produktion an diesem Standort stellt die beantragte Verlängerung der Genehmigung für den Steinbruch dar sowie die geplante Erweiterung des Steinbruchs um rund 6,5 Hektar auf dann 24,6 Hektar. Gleichzeitig wurde beantragt, die Rekultivierungsplanung auf den gesamten Steinbruch auszudehnen. „Der Zeitraum für die Rekultivierung wird in diesem Zusammenhang bis 2052 verlängert“, verdeutlichte Axel Schraud.
Um auch in Zukunft auf dem umkämpften Markt mithalten zu können, wird zurzeit eine neue Siloanlage errichtet, die wie die alte Anlage auch, zehn Silos umfassen wird und bis Ende des Jahres fertig sein soll. „Wir werden sie aber voraussichtlich erst im nächsten Jahr in Betrieb nehmen“, erklärte Axel Schraud. Neben einer neuen Technik wird das Fassungsvermögen der Silos von 70 Kubikmeter auf 350 Kubikmeter erhöht. „Damit sind wir dann in der Lage, auch mehrere Lkw's direkt hintereinander zu versorgen“, verdeutlichte er. Auch könnten durch die neue Anlage die Betriebskosten gesenkt werden. Die alte Anlage soll zu einem späteren Zeitpunkt abgebaut und eventuell verkauft werden.
40 Jahre Schotterwerk
Seit 1972 gibt es in Retzstadt das Schotterwerk Schraud, das heute den Namen Schotterwerk Josef Schraud GmbH & Co. KG trägt. Nach Josef Schraud hatte lange Jahre Hubert Schraud das Sagen, der heute noch mit seinen 78 Jahren den beiden Söhnen und Geschäftsführern Peter und Axel Schraud mit Rat und Tat zur Seite steht. Und mit dem jüngsten Spross Tobias Schraud (22 Jahre), der nun auch schon im Schotterwerk arbeitet, steht die vierte Generation in den Startlöchern. „Wäre kein Nachfolger in Sicht, hätten wir bestimmt nicht in eine neue Siloanlage investiert“, erklärte Axel Schraud.
Einstimmig vergab der Gemeinderat in der späteren Sitzung den Auftrag für die Innentüren für das Dorfgemeinschaftshaus an die örtliche Firma Georg Popp für 5160 Euro.