Im Gegensatz zu den drei Vorgängerveranstaltungen ging die Misswahl am Dienstag - wie geplant - flott über die Bühne: Statt wie bisher kurz vor Mitternacht stand das Ergebnis bereits um kurz nach zehn fest.
Der von Lutz Riemenschneider (Miss Germany Corporation) moderierte Schönheitswettbewerb im mit rund 5000 Besuchern vollbesetzten Zelt begann um kurz vor acht. Eine nach der anderen stellte sich kurz vor und stöckelte dann über den Laufsteg. Lächeln links, Lächeln rechts. In der ersten Runde zeigten sich die 16 bis 24 Jahre jungen Miss-Anwärterinnen in mehr oder weniger tief ausgeschnittenen Abendkleidern. Zehn hatten sich für schwarz entschieden, vier für rot, eine für dunkelblau. Die meisten trugen bodenlang, einige zeigten aber auch jetzt schon Bein.
Die spätere Miss Spessart 2006, 178 Zentimeter groß, 59 Kilogramm leicht, präsentierte sich in einem trägerlosen, mit einem transparenten Tüll-Überrock versehenen Abendkleid, das bis zum Boden reichte. Farbe: geraniumrot. Silberne, hochhackige Riemchensandalen komplettierten ihr Outfit.
Während einer halbstündigen Pause hatte die zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz vollständige Jury Gelegenheit, erste Eindrücke zu sortieren. Die eine oder andere der Kandidatinnen holte sich ein Küsschen vom Freund und damit neue Energie für Runde zwei. Wie auch immer diese enden sollte - für die Band, den Bavaria Sound Express, war klar: "Wir geh'n noch lang' nit ins Bett." Vielmehr wünschten sich die Musiker: "Rock me heut Nacht, bis der Tanzboden kracht."
Rechtzeitig zum Bademoden-Durchgang traf das noch fehlende Jurymitglied, Landrat Armin Grein, ein. Er hatte sich verspätet, weil er einen Golfplatz einweihen musste.
"15 Teilnehmerinnen, 30 Beine - das ist Wahnsinn." Moderator Riemenschneider, ein Robbie-Williams-Typ, läutete auch die zweite Runde mit einem seiner lockeren Sprüche in Überlautstärke ein. Das Ganze also nochmal, allerdings im pinkfarbenen Badeanzug. Ab und zu feuern die verschiedenen Fan-Clubs im Zelt ihre Kandidatin an.
Nach einer erneuten halbstündigen Pause stand die Entscheidung der Jury fest: Steffi Kuschel ist die neue Miss Spessart; damit darf die Blondine, die gerne Ski und Inline-Skates fährt sowie Reisen und Modeln zu ihren Hobbys zählt, an der Wahl der Miss Hessen teilnehmen. Mit 450 Punkten ließ Kuschel die Zweitplatzierte, Jessica Mann aus Laufach, weit hinter sich. Mann brachte es lediglich auf 340 Punkte. Platz drei vergab die Jury an Sandra Schmiedel aus Lohr (290 Punkte), Platz vier an Lisa Baumann, ebenfalls aus Lohr (170 Punkte).
Sie habe "auf keinen Fall" mit ihrem Sieg gerechnet, sagte Kuschel im Anschluss an die Wahl. An ihren Plänen werde der erworbene Miss-Titel nichts ändern; sie werde auf jeden Fall ihr Studium abschließen.
Die Jury
Die Jury setzte sich folgender- maßen zusammen: Bürgermeister Siegfried Selinger (Lohr), Landrat Armin Grein, Bürgermeister Gerd Aulenbach (Rothenbuch), Festwirt Franz Widmann, Tanzlehrerin Dag- mar Keim, der städtische Fest- wochenbeauftragte Dieter Daus sowie Joachim Rüb, Manuela Kle- bing (beide Main-Echo) und Katha- rina Schwendinger (Main-Post).