Zum Thema Mobilitätswoche und Lastenräder in der Ausgabe vom 29. September und den bisherigen Berichten zu alternativen Verkehrskonzepten in und um Karlstadt erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr und natürlich auch die Schaffung von Infrastruktur für Radfahrer bzw. andere Verkehrsteilnehmer ist immer gegeben. Allerdings muss man hier auch abwägen und den tatsächlichen Bedarf im Blickfeld haben. Karlstadt ist nicht nur für seine Bewohner attraktiv und lebenswert zu gestalten, sondern hat wie alle Städte auch die Zentralfunktion für das Umland, deren Bewohner in die Stadt kommen, um ihre Besorgungen, Arztbesuche und Behördengänge zu erledigen.
Dafür müssen auch ausreichend Parkplätze für Automobile und entsprechende Verkehrswege vorhanden sein. Sehr lange Laufwege sind dabei insbesondere auch bei den älteren und in der Bewegung eingeschränkten Personen nicht zweckdienlich. Ich finde, das aktuelle Verkehrskonzept in Karlstadt ist gut. Es lässt allen Verkehrsteilnehmern Freiheiten und schränkt nicht unnötig ein. Die Parkplätze im Innenstadtbereich und am Main, sowie auch die erlaubten Fahrwege für Pkw sind in Ordnung.
Eine weitere Einschränkung für den Automobilverkehr und eine unverhältnismäßige Anhebung der Radfahrer-Privilegien sind auch für eine nachhaltige Stadtentwicklung nicht notwendig und einseitige Bevorzugung einer speziellen Klientel. Ich lasse mir nicht gerne mein Leben von lautstarken Minderheiten diktieren. Wer Lastenräder und Radfahrverkehr bevorzugt, mag gerne diese Verkehrsmittel benutzen, aber nicht den Personenkraftverkehr unverhältnismäßig diskriminieren. Toleranz muss in beide Richtungen gelten und nicht unsere ausgewogene Infrastruktur in Karlstadt vernichten
Wenn das nicht gelingt, werden die Stadteinkäufe halt noch mehr über Amazon oder die Einkaufszentren in den Randbezirken der Städte erfolgen. Und die Innenstädte werden weiter veröden. Meine nachhaltige Zukunftsvorstellung für ein ausgewogenes Karlstadter Verkehrskonzept hält wenig von diesen einseitigen Einschränkungen.
Thomas Obert
97776 Eußenheim