Ein teilweise heftiger Wind blies dem Arnsteiner Stadtjugendpfleger Tobias Meierl in der jüngsten Sitzung des Stadtrats entgegen, wo er einen Überblick über seine Arbeit geben sollte. Besonders Stadtratsmitglied Martin Fischer zeigte sich mit der Gesamtsituation höchst unzufrieden. Künftig soll es engere Absprachen zwischen Stadtjugendpflege und dem zuständigen Stadtratsausschuss geben.
"Jugendarbeit beginnt spätestens mit acht bis neun Jahren", kritisierte Fischer, dem besonders die Fokussierung auf die älteren Jugendlichen und die zahlreichen Jugendzentren der Stadt ein Dorn im Auge waren. "26-Jährige gehören nicht ins Jugendzentrum", monierte er. Auch müsse das Finanzgebaren der einzelnen Jugendzentren besser rechtlich abgesichert werden, denn es könne nicht sein, dass man hier mit Alkohol Geld verdiene.
Klare Ziele vermisst
Fischer vermisste in der Vorstellung des Stadtjugendpflegers klare Ziele für dessen Arbeiten und eine nachvollziehbare Grundstruktur für alle Jugendzentren. Auch der Zweite Bürgermeister Bertram Wolf forderte eine intensivierte Arbeit mit Jugendlichen, insbesondere beim Umgang mit Prävention zum Suchverhalten, zum Umgang mit Alkohol und auch mit digitalen Medien. Ein Bericht über die Jugendarbeit müsse mehr sein als "aufschreiben, was gemacht wurde". Ganz besonders vermisste Wolf seit Jahren ein schlüssiges Konzept zum Ferienprogramm.
Bürgermeister Franz-Josef Sauer nahmt Meierl ein Stück weit in Schutz. Bislang habe dieser schon wie ein Einzelkämpfer ohne klare Vorgaben seitens des Stadtrats agieren müssen. Es sei nun an der Zeit, sich konkrete Gedanken zu machen, wie städtische Jugendarbeit aussehen solle und diese gemeinsam mit dem Jugendpfleger sowie dem zuständigen Ausschuss in ein Gesamtkonzept einzubinden. Insbesondere müssen die Vernetzung mit den Schulen, der Polizei und anderen Organisationen sowie der Kreisjugendpflege und die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden.
Zwölf Jugendzentren
Durch die Vielzahl von Ortsteilen und den insgesamt zwölf Jugendzentren gestaltet sich offensichtlich eine stringente Jugendarbeit in Arnstein durchaus schwierig. Der Jugendpfleger ist durch die notwendige Präsenz in den einzelnen, höchst unterschiedlich strukturierten Jugendzentren stark gefordert und muss auch für geeignete Aktivitäten in der Gesamtstadt sorgen.
Als ein Beispiel für die ortsübergreifende Arbeit führte Meierl die Gestaltung des Skaterplatzes in Arnstein an. Dieser habe derzeit einen sehr guten Zulauf, berichtete er. Durch die Mitwirkung eines Sponsors sei es gelungen, eine Skaterrampe in einem Kostenrahmen vor 3400 Euro dort zu installieren. Der Zusammenbau der Einzelteile erfolgt in Eigenregie. Als weiteres Projekt ist die Einrichtung eines Mountain-Bike-Parcours im weiteren Bereich der Wallfahrtskirche angedacht. Hier müssen allerdings noch die Grundstücksnutzung und die Platzgestaltung durchgeplant werden.
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