
Am geplanten Denkmal aus Gepäckstücken am ehemaligen Kohlenbahnhof Aumühle in Würzburg beteiligt sich die Stadt Gemünden (wir berichteten) als eine von vielen unterfränkischen Kommunen. Am Mittwoch, 8. Mai, um 17 Uhr werde es dazu einen Festakt an der Gemündener Plattnersgasse geben, sagte Bürgermeister Jürgen Lippert am Montag auf Nachfrage von Stadtrat Ferdinand Heilgenthal.
Der "DenkOrt" Aumühle soll an die Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung aus Unterfranken vor fast 80 Jahren erinnern. Der Gemündener Betonkünstler Paul Bode hat je zwei Koffer stellvertretend für die jüdischen Gemeinden Gemünden und Adelsberg geschaffen sowie einen Rucksack, mit dem Schüler des Friedrich-List-Gymnasiums an den Gemündener Buben Nathan Weinberg erinnern. Er war als Fünfjähriger deportiert und ermordet worden. Der Rucksack und ein Koffer kommen auf die Mauer zwischen Mühltorstraße und Plattnersgasse nahe dem einstigen Standort der Synagoge, informierte Lippert.

Der zweite Koffer werde in Absprache mit dem Heimatforscher Bernd Wirthmann und dem Vereinsring in Adelsberg aufgestellt. Dies solle ebenfalls feierlich begangen werden, aber man habe noch keinen Termin dafür. Die Gegenstücke beider Koffer werden dann Teil des neuen Würzburger Denkmals.

Zur Frage, was aus der nicht ganz richtig beschrifteten Bronzetafel an der Mauer werde, die an die Synagoge erinnert, sagte der Bürgermeister, sie solle unverändert bleiben. Dafür habe sich der FLG-Lehrer Jürgen Endres aus pädagogischen Gründen ausgesprochen; ein historisch korrekter Text komme auf eine Stele, auf der auch der Sinn der Gepäckstücke erklärt werde, die hier neu aufgestellt werden.
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