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LOHR: Neue Pension: Schlafen bei den 7 Zwergen

LOHR

Neue Pension: Schlafen bei den 7 Zwergen

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    Die Rezeption ist schon erkennbar: Harry Strohmenger inmitten der Baustelle. Bei der Gestaltung hat der 46-Jährige selbst reichlich Hand angelegt.
    Die Rezeption ist schon erkennbar: Harry Strohmenger inmitten der Baustelle. Bei der Gestaltung hat der 46-Jährige selbst reichlich Hand angelegt. Foto: Foto: Johannes Ungemach

    „Ich will noch dieses Jahr eröffnen“ – Harry Strohmenger ist voller Tatendrang. Der 46-Jährige ist in Lohr seit Jahren als Inhaber der Auto-Service Strohmenger GmbH geschäftlich unterwegs. Momentan verwirklicht er parallel dazu jedoch ein Objekt, das ihn ebenfalls seit vielen Jahren reizt: eine eigene Pension.

    In einem ehemaligen Wohnhaus am oberen Ende der Ludwigstraße, dem westlichen Eingangstor zur Altstadt, sind seit einigen Monaten die Arbeiten in vollem Gange. Das Haus hatte Strohmenger im vergangenen Jahr recht kurz entschlossen gekauft.

    Seither hat er viel Zeit und auch einiges an Geld in die Umgestaltung zu einer Pension investiert. Sie wird 14 Schlafplätze bieten, verteilt auf sieben Zimmer. Die im Familienrat ersonnene Namensgebung für die Pension lag deshalb in der Schneewittchenstadt Lohr auf der Hand: 7 Zwerge.

    Frau führt das Haus

    Betreiben wird das Haus allerdings nicht Harry Strohmenger. Er bleibt seiner fünf Mitarbeiter zählenden Kfz-Werkstatt treu. Stattdessen wird Strohmengers Frau Rita (46) die Pension führen.

    Die Idee, eine solche einzurichten, keimte in Strohmenger wieder auf, da seine Tochter, die in diesem Jahr Abitur gemacht hat, mit einem Studium im Bereich Hotelmanagement liebäugelt. Interessiert habe ihn das Thema schon immer, sagt er im Gespräch mit der Redaktion.

    Im vergangenen Jahr habe er seine Tochter zur Infoveranstaltung einer renommierten Hotelfachschule begleitet. Dabei hörte Strohmenger mit Schrecken, dass deren Schulgebühren für ein Semester bei 25 000 Euro liegen. Ein Bekannter habe ihm angesichts dessen gesagt: „Für das Geld kannst du ja ein Hotel kaufen.“

    Wenig später erfuhr Strohmenger von einem seiner Werkstatt-Kunden, der beim Lohrer Immobilienbüro Klemmer beschäftigt ist, dass das Wohnhaus am oberen Ende der Ludwigstraße direkt gegenüber der Post zum Verkauf steht. Strohmenger sah sich das Haus an und war sofort überzeugt, die ideale Basis für eine Pension gefunden zu haben. Innerhalb einer Woche sei der Kauf festgeklopft gewesen.

    Natürlich wagte Strohmenger den Sprung nicht ohne vorherige Information. In der Main-Post habe er schon einige Zeit zuvor gelesen, dass die Übernachtungszahlen in Lohr seit Jahren steigen. Mt der Bank und seinem Steuerberater habe er eine vorsichtige Rentabilitätsrechnung angestellt. „Wir waren uns einig, dass es sich rechnen sollte“, beschreibt Strohmenger das Ergebnis.

    Bestärkt habe ihn Margitta Gottschalk, die Vorsitzende des Verkehrsvereins. Wie sie ist auch Barbara Herrmann, die Leiterin der Lohrer Touristinformation, überzeugt davon, dass in Lohr Bedarf an einem Angebot wie dem besteht, das Strohmenger nun schafft. „Ich sehe das aus Touristikersicht mit großer, großer Freude“, sagt Herrmann.

    Ein größeres Angebot an Privatpensionen sei im Bereich der Altstadt dringend erforderlich. Die Zahl der Radtouristen nehme zu. Diese legten Wert darauf, in der Innenstadt zu überschaubaren Preisen übernachten zu können.

    Günstige Lage

    Dass seine Pension mit ihrer Lage punkten kann, ist Strohmenger bewusst. Doch er will, dass auch das Innere überzeugt. Die sich bereits abzeichnende Innenausstattung hat Strohmenger selbst entworfen und größtenteils auch umgesetzt. Schick solle es werden, „eine Mischung aus alt und modern“, sagt er.

    Das Ambiente sei ihm wichtig. Etliche Antiquitäten liegen daher zur Aufarbeitung bereit. Im Eingangsbereich wird ein Feuer im Kaminofen knistern.

    Die sieben Zimmer sind zwischen 15 und 17 Quadratmeter groß. Alle wurden mit Bad nachgerüstet. Wie dieses platzsparend unterzubringen ist, hat sich Strohmenger in Kreuzfahrtschiffen abgeschaut.

    Das Dach ist mittlerweile ebenso erneuert wie die Sanitär- und Elektroinstallation. Die Rezeption ist bereits deutlich zu erkennen. Daneben gibt es noch eine Küche und den Frühstücksraum. Im ersten Stock gibt es eine Dachterrasse für Raucher oder den abendlichen Absacker, sagt Strohmenger.

    Für ihn selbst werden die Abende in den kommenden Wochen freilich häufig mit Arbeit ausgefüllt sein. Denn wenn Feierabend in der Werkstatt ist, wechselt Strohmenger meist noch zum Arbeitseinsatz in die werdende Pension. Allerdings will er nicht ausschließen, dass er auch nach Fertigstellung und Eröffnung hin und wieder beim Betrieb im Haus „7 Zwerge“ mit anpackt: „Ich hätte kein Problem damit, am Sonntag mal das Frühstück zu machen.“

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