Eine Überraschung blieb aus: Sabine Sitter aus Gräfendorf gewann die Stichwahl und wird neue Landrätin in Main-Spessart. Die CSU-Kandidatin erhielt rund 60,3 Prozent aller Stimmen, Christoph Vogel kam auf 39,7 Prozent.
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Sabine Sitter ist damit die erste Frau an der Spitze des Landkreises; sie folgt auf Erwin Ammann (CSU), Armin Grein und Thomas Schiebel (beide Freie Wähler). Nach 36 Jahren erobern die Christsozialen den Landratssitz zurück, außerdem gewannen sie in Marktheidenfeld und Karlstadt die Bürgermeistersitze, die zuvor von Freien Wählern besetzt waren. Die Kräfteverhältnisse in Main-Spessart haben sich damit erheblich verschoben.
Klare Sache in der Stichwahl
Als am Sonntagabend die ersten Stimmbezirke der Briefwahl ausgezählt wurden, sah es kurz nach einem Erdrutschsieg aus: Sabine Sitter lag bei 76 Prozent aller Stimmen. Im Laufe des Abends holte Christoph Vogel auf, in Karbach, Birkenfeld und Steinbach gewann der Freie Wähler-Kandidat sogar deutlich. Aber letztlich pendelte sich der Abstand bei 60:40 ein. Polit-Neuling Vogel konnte die stellvertretende Landrätin nicht gefährden.
"Wir wussten, dass es schwer wird, trotzdem bin ich heute natürlich enttäuscht", sagte Vogel. "Aber wer zu einer Wahl antritt, muss auch damit rechnen, dass er verliert. Man hat gesehen, dass es für die Freien Wähler zurzeit in Main-Spessart nicht so ganz einfach ist." Noch bevor alle Stimmbezirke ausgezählt waren, übermittelte Vogel telefonisch seine Glückwünsche an Sabine Sitter und versprach: "Ich habe in diesem Wahlkampf viel gelernt, es hat mir viel Spaß gemacht. Ich werde mich jetzt im Kreistag weiter einbringen und engagieren."
Keine Wahlparty, aber CSU-Chat
Sabine Sitter freute sich: "Ich bin entspannt, zufrieden und dankbar. Wir hatten 36 Jahre lang einen Freien Wähler als Landrat, deshalb wollte ich mir nicht zu sicher sein." Sie verbrachte den Wahlabend mit rund 15 anderen im Kreis aktiven CSU-Vertretern im Chat. "Da haben wir das gemeinsam beobachtet und kommentiert. Zum Glück lag ich immer vorne. Ich freue mich über das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler." Sabine Sitter sagte, ihr habe geholfen, dass sie als stellvertretende Landrätin und ihr Engagement im Landkreis bekannt sei und ihre Kompetenz geschätzt werde. "Das ist wohl in der schwierigen Situation gerade besonders wichtig."
Schon im ersten Wahlgang hatte Sabine Sitter mit 44,6 Prozent aller Stimmen vorn gelegen. Christoph Vogel hatte mit 22,1 Prozent vor Christian Baier (Grüne, 17,1 Prozent) den Einzug in die Stichwahl geschafft. Für die SPD hatte Pamela Nembach 10,8 Prozent erreicht; Hubert Fröhlich (FDP) gewann vor zwei Wochen 5,4 Prozent der Stimmen.
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