Das gemeinsame Fastenbrechen im Karlstadter Rathaussaal hätte man nicht besser organisieren können. Gezielt wurden bei der Tischordnung Deutschstämmige und Migranten beziehungsweise Muslime, Christen und Atheisten bunt gemischt platziert. So bildeten sich keine Grüppchen. Was letztlich daraus wurde, ob tatsächlich neue Kontakte entstanden, können nur die einzelnen Teilnehmer für sich beantworten. Und falls keine entstanden, so war die Veranstaltung immerhin ein kleines Schrittchen hin zum gegenseitigen Verständnis.
Ein Punkt allerdings ist nicht in Ordnung: Es ging ums Fastenbrechen und damit um ein religiöses Ereignis. Eingeladen hatten nicht – wie so oft in den Vorjahren – die religiösen Gemeinden, sondern die Stadt Karlstadt. Sie ist als Kommune die kleinste Einheit des Staates. Und wir leben in einem laizistischen Staat, in dem Politik und Religion getrennt sind. Das soll auch so bleiben.
Religionsfreiheit ist ein hohes und wichtiges Gut. Aber gerade in einer Zeit, in der betont wird, dass in Deutschland das Grundgesetz gilt und nicht Regeln aus Koran oder Bibel, stünde es auch der Stadt Karlstadt gut zu Gesicht, sich nicht als Gastgeberin religiöser Veranstaltungen zu präsentieren. Das gilt für den Georgstag ebenso wie für den Ramadan.
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