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Startschuss zur Hangsicherung

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Startschuss zur Hangsicherung

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    karlstadt Am Montag, 12. November, fällt der Startschuss für den Ausbau der Bundesstraße 27 zwischen Karlstadt und Himmelstadt. In der ersten Phase wird der Hang unweit des Parkplatzes gesichert. Die B 27 wird entlang der Baustelle halbseitig gesperrt und mit einer Ampel bestückt.

    Näheres zur Hangsicherung und dem weiteren Straßenausbau verrieten das Straßenbauamt Würzburg, die Stadt Karlstadt und die beteiligten Baufirmen auf einer Pressekonferenz. Autofahrer kennen die künftige Baustelle: Seit Jahren herrscht dort ein Tempolimit, am 27. April 2000 wurde als Provisorium die Straße auf 400 Metern Länge mit einer Stahlgleitwand verengt und die Geschwindigkeit auf 60 km/h beschränkt.

    Wie Diplom-Ingenieur Reinhold Schildge, zuständiger Abteilungsleiter am Straßenbauamt Würzburg, erläuterte, lassen die schwierigen Bodenverhältnisse nur ein abschnittweises Arbeiten zu. Ein Bodengutachter fand heraus, dass der Hang aus Schwemmmaterial des "Urmains", vorwiegend Kalksteingeröll mit wenig bindigem Material, besteht. Beim Bau wird der Hang abgegraben und mit einer Spritzbetonwand mit Vernagelung gestützt.

    Die "Nägel" sind vier bis 4,5 Meter lange, sechs Zentimeter dicke und mit dem Kunststoff PVC umhüllte Stahlrohre. Sie werden mit Zement in - in den Hang gebohrten - Löchern (13,3 Zentimeter Durchmesser) verankert und zusätzlich mit Zement gefüllt. An den Nägeln wird eine Stahlmatte befestigt, darauf kommt Spritzbeton.

    Diese Spritzbeton-Mauer baut die Firma Bauer, Spezialtiefbauer aus Schrobenhausen als Subunternehmer der Karlstadter Baufirma Ehrenfels, die für alle übrigen Arbeiten zuständig ist.

    Vor die Spritzbetonwand wird eine trocken versetzte Mauer mit Natursteinen aufgeschichtet. Eine Neigung von 80 Grad verleiht ihr Stabilität. Die Bodenverhältnisse bedingen abschnittsweises Arbeiten. Jeweils auf fünf oder zehn Metern Länge wird abgegraben, die Spritzbetonwand errichtet, davor das Fundament für Natursteintrockenmauer betoniert, es bleibt auf dem untersten Meter "säge-rau" sichtbar, und darauf die Mauer aufgeschichtet. Gearbeitet wird in Richtung Karlstadt.

    Diese Bauweise ist laut Straßenbauamt naturverträglich, die Fugen der trocken aufgeschichteten Mauer böten Lebensraum für Flora und Fauna. Um die Verkehrsbehinderung in Grenzen zu halten, wird in zwei Bauabschnitten gearbeitet, die einspurige Verkehrsführung ist dadurch jeweils nur 200 Meter lang. Für die Baustelleneinrichtung wird der Parkplatz in Fahrtrichtung Karlstadt gesperrt.

    Bürgermeister Karl-Heinz Keller freute sich über den Startschuss für den Ausbau der Bundesstraße 27. Er hofft auf eine zügige Weiterführung und den Beginn des Ausbaus der Freistrecke im Jahr 2002. Dabei soll im Bereich der Hangsicherung die Straße um anderthalb Meter verbreitert und um 90 Zentimeter angehoben werden. Beides soll Überholvorgänge durch mehr Übersichtlichkeit erleichtern.

    Für den Ausbau der Freistrecke sind noch Abstimmungen nötig. Im Straßengraben liegen Fernmeldekabel der Bahn und eine Gasleitung. Die Hangsicherung ist mit 1,1 Millionen Mark Baukosten veranschlagt, der gesamte Ausbau mit 14 Millionen Mark.

    Danach käme der Bau des Kreisverkehrs bei der Südbrücke in Karlstadt. Die Verkehrsverhältnisse hätten sich in diesem Bereich in den letzten Monaten drastisch verschärft, berichtete Keller. Nur dank des gegenseitigen Verständnisses der Kraftfahrer breche der Verkehr zu Stoßzeiten nicht völlig zusammen. Die Pläne für den rund eine Millionen Mark teuren Kreisel hat das Straßenbauamt laut Schildge fertig in der Schublade liegen.

    Mit ersten Einschränkungen müssen Autofahrer ab Freitag rechnen, wenn die Firma Ehrenfels die Baustelle einrichtet. Am Montag wird die verkehrsabhängig gesteuerte Baustellenampel in Betrieb gehen, besonders zu Zeiten des Berufsverkehrs ist dann mit massiven Behinderungen zu rechnen. Das Straßenbauamt empfiehlt Ortskundigen, die Baustelle großräumig (linksmainisch) zu umfahren. Fertig werden soll die Hangsicherung im Frühjahr 2002, bei günstigem Wetter (Spritzbeton lässt sich nur über Minus fünf Grad Celsius verarbeiten) etwa Ende April.

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