Neben einem katholischen und einem evangelischen Friedhof beiderseits der Bundesstraße 26 gibt es in Thüngen den einzigen privaten Friedhof - die Ruhestätte der Freiherren von Thüngen. Sie schließt an den evangelischen Friedhof an und verfügt über eine eigene kleine Kapelle.
Für alle drei Friedhöfe sind die jeweiligen Eigentümer verantwortlich. "Die politische Gemeinde hat keine finanziellen Verpflichtungen für diese Friedhöfe", erklärte Bürgermeister Klaus Enzmann gegenüber der MAIN-POST. Dies bekomme dem kommunalen Haushalt sehr gut, weil die Marktgemeinde nicht für den Unterhalt aufkommen muss, sondern die beiden Konfessionen und die Familie von Thüngen.
Neue Bodenplatten
Am Eingang des Leichenhauses auf dem evangelischen Friedhof sollen die Bodenplatten erneuert werden, erklärte Pfarrer Robert Foldenauer. Die katholische und evangelische Kirche haben keinen Vertragspartner. Robert Foldenauer denkt allerdings darüber nach, die Betreuung des evangelischen Friedhofs öffentlich auszuschreiben. Auf den beiden öffentlichen Friedhöfen gab es 2004 sieben Beerdigungen.
Die Stadtverwaltung Arnstein betreut zwölf Friedhöfe in den Stadtteilen Arnstein (auch eine Urnenwand), Heugrumbach, Büchold, Binsfeld, Müdesheim, Halsheim, Reuchelheim, Gänheim, Altbessingen, Neubessingen, Schwebenried und Binsbach. Keine eigenen Friedhöfe haben Sachserhof, Marbach und Dattensoll.
Maschinelle Grabaushebung
In den meisten Arnsteiner Friedhöfen ist ausreichend Platz für die maschinelle Grabaushebung. Nur in älteren Friedhofsteilen ist eine Befahrung der schmalen Wege nicht möglich. "Hier ist noch Handarbeit erforderlich", erklärte Doris Dürr von der Schreinerei Söder. Auf allen Friedhöfen Arnsteins sind die Schreinerei Söder (Arnstein) und die Firma Fensterbau Scheuring (Gänheim) zugelassen. Die Wahl des Bestatters treffen die Angehörigen. In der gesamten Stadt wurden im vergangenen Jahr 90 Bürger beerdigt.
Großflächige Sanierungsmaßnahmen sind nirgendwo in Arnstein erforderlich. Randsteine und abgesackte Grabbegrenzungen gehören aber zu den jährlichen Aufgaben. In Binsfeld steht dazu auch die Sanierung der Wege an. "So lange es keine Goldrandlösung sein soll, können wir uns darüber unterhalten", erklärte bei der Bürgerversammlung Arnsteins Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz.
Im Himmelstadter Friedhof steht eine Erweiterung an, die der Gemeinderat im Juli beschlossen hat. Neben einer Halbreihe mit sechs Doppelgräbern werden erstmals zwei Reihen mit zehn Gräbern angelegt. Jedes Grab kann mit vier Urnen belegt werden.
Himmelstadt überlässt die Aushebung und Verfüllung der Gräber dem Karlstadter Bestattungsunternehmen Nicklaus. 16 Bürger wurden 2004 in Himmelstadt beigesetzt.
Der über mehrere Ebenen angelegte Retzstadter Friedhof und das Leichenhaus liegen oberhalb der Kirche. "Unser Friedhof ist in Ordnung", betonte Retzstadts Bürgermeister Siegfried Schmitt gegenüber der MAIN-POST. Kleinere Ausbesserungsarbeiten werden in der Regel vom gemeindlichen Personal erledigt. So wurde dieses Jahr die Treppe von der Kirche zum Friedhof saniert.
Keine Pläne für Urnenwand
Bisher gibt es in Retzstadt keine Planungen für Urnenwand oder -gräber. Eine mögliche Erweiterung des Friedhofs ist in Richtung Süden vorgesehen. Retzstadt hat für Grabaushebung und Verfüllen die ortsansässige Schreinerei Monz verpflichtet. 17 Verstorbene wurden 2004 in Retzstadt beigesetzt.
In der Marktgemeinde Zellingen gibt es in jedem der drei Ortsteile Zellingen, Retzbach und Duttenbrunn einen Friedhof mit Leichenhaus.
"Die drei Friedhöfe sind alle in einem guten Zustand", erklärte auf Nachfrage Leonhard Kießling von der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen. Es gibt in der Marktgemeinde keine Nachfrage nach Feuerbestattung. Für alle drei Friedhöfe ist das Bestattungsunternehmen Nicklaus zuständig.
2004 wurden 55 Bürger beerdigt, 33 in Zellingen, 13 in Retzbach und neun in Duttenbrunn.