Die Corona-Pandemie hatte die Gästezahlen in Marktheidenfeld einbrechen lassen. Doch mit Blick auf das Jahr 2023 ist Inge Albert, die bei der Stadt das Sachgebiet Stadtmarketing, Kultur und Tourismus leitet, optimistisch. Rund 74.860 Gäste-Übernachtungen verzeichneten die größeren Hotels in der Stadt im vergangenen Jahr. Vor der Pandemie 2019 waren es nur etwa 2000 mehr. Die Statistik erfasst dabei nur Übernachtungen in Betrieben mit zehn oder mehr Betten. "Wir haben auch viele schöne Ferienwohnungen, die gut ausgebucht sind", so Albert. Diese Gäste müsse man hinzu zählen.
Der Wohnmobilstellplatz hat der Stadt 2023 insgesamt 40.000 Euro Brutto-Einnahmen beschert. Gut angenommen wird nach Alberts Einschätzung auch die Touristinfo am Marktplatz: Gut 5000 Gäste haben die im vergangenen Jahr persönlich aufgesucht. Die Infostelle ist vom Deutschen Tourismusverband zertifiziert und von Undercover-Testern mit "sehr gut" bewertet worden.

Ein großer Anziehungspunkt für Touristen in der Stadt ist das Franck-Haus. Die zwölf Ausstellungen im Jahr 2023 lockten etwa 14.000 Gäste in das Kulturzentrum. Trotz der laut Albert hohen Strahlkraft des Franck-Hauses über Marktheidenfeld hinaus war es Wunsch des Stadtrats, Geld einzusparen. Albert stellte daher Möglichkeiten vor, zum Beispiel bei den Aufsichten der Ausstellung anders zu planen und Arbeitsstunden zu kürzen.
Sie könnte sich auch vorstellen, eine Spendenbox aufzustellen. "Wir sind schon öfter von Menschen angesprochen worden, die das Franck-Haus gerne unterstützen wollten", so Albert. Ab 2025 sei auch denkbar, dass man die Öffnungszeiten reduziert und nur acht oder neun Ausstellungen während eines Jahres plant. 2024 wird es schon nur zehn Ausstellungen geben.
Förderprogramm gegen Leerstand war erfolgreich
Zufrieden zeigte sich Albert in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses auch mit dem Programm "Dein Hädefeld". Mit Unterstützung der Stadt und des Ministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr konnten fünf Leerstände in der Innenstadt mit Leben gefüllt werden. Ein weiterer folgt in den kommenden Wochen, ein Bistro mit Balkanküche am Adenauerplatz. Die Stadt übernimmt dabei für einen festgelegten Zeitraum einen Teil der Miete für die Unternehmer und erhält die Kosten vom Ministerium erstattet.

Der Fördertopf ist nun ausgeschöpft, Albert regte an, dass die Stadt das Programm auf eigene Faust weiterführen könnte. Die anwesenden Ausschussmitglieder schienen dieser Idee positiv gegenüber zu stehen.