Tradition hat der berittene Sankt Martin in Ruppertshütten: Viele Eltern, die am Donnerstag mit ihren Kindergartenkindern dem Martinszug im Beisein der Ruppertshüttener Musikkapelle beiwohnten, erinnern sich gerne an die Zeit, als sie selbst "Laterne, Sonne, Mond und Sterne" gesungen haben.
Damals war es vollkommen normal, sich jedes Jahr als Kind mit einer selbstgebastelten Laterne in der Hand an der Geschichte des heiligen Martin zu erfreuen. Dass sich die Zeiten mit dem Beginn der Corona-Pandemie geändert haben, ist auch in diesem Jahr an den meist nicht öffentlichen und minimierten Martinszügen in der Region zu erkennen. Zwar erteilte das Landratsamt am Donnerstagmorgen grünes Licht für alle geplanten Umzüge, ein Zug mit Martin hoch zu Ross zählte dennoch zur Ausnahme.
Mit der Geschichte des Heiligen, der der Legende nach in einer kalten Nacht mit einem Bettler seinen Mantel teilte, leitete Annika Blank in der Kirche den Abend ein. Nur im Beisein der Kinder und ihrer Mitarbeiter erklärte die leitende Erzieherin des St.-Josef-Kindergartens den Hintergrund des Martinszuges.
Erst draußen durften Eltern und Familienangehörigen dem Zug durch das Dorf zum mit Feuerkörben geschmückten Kindergarten folgen. "Für uns war es wichtig, gerade in dieser Zeit, für unsere Kinder dieses Fest stattfinden zu lassen. Es war keine Frage ob, sondern wie wir das durchführen", äußerte Blank gegenüber der Redaktion. Unter den Kontaktbeschränkungen hätten viele Kinder gelitten, sagt sie: "Mit solchen Festen ist es auch unsere Aufgabe, die Gemeinschaft der Kinder wieder zu stärken."