Einen geringen Willen zur Veränderung zeigten die Wähler bei den Gemeinderatswahlen in den Verwaltungsgemeinschaften (VG) Lohr und Partenstein. Es gab wie schon 2014 nur geringfügige Verschiebungen. In vier der sieben Kommunen fand eine reine Persönlichkeitswahl statt, denn es traten Einheitslisten an.
In der größten Gemeinde der VG Lohr, Steinfeld, kann Bürgermeister Günter Koser (CSU) nicht nur dank eines deutlich besseren persönlichen Ergebnisses von gut 95 Prozent beruhigt weiterregieren. Die drei CSU-nahen Listen bauten ihre Mehrheit auf zehn von 14 Sitzen aus. Die einzige Oppositionsfraktion, die Freien Wähler Dorfgemeinschaft Steinfeld, verlor einen Sitz und erreichte noch vier Mandate.
Die Liste CSU/Bürgerblock (Steinfeld) gab ebenfalls einen Sitz ab und landete bei dreien. Dafür legten die Freie Wählergruppe Waldzell und die Wählergemeinschaft Hausen jeweils einen Sitz auf drei beziehungsweise vier Sitze zu. Die Wahlbeteiligung lag mit 74,9 Prozent rund ein Prozent höher als 2014.
Fast alles gleichgeblieben
Kontinuität pur in Neuendorf: Bürgermeister Karlheinz Albert (FW) wurde für sechs Jahre bestätigt, die Sitzverteilung zwischen seinen Freien Wählern (fünf) und der CSU (drei) blieb gleich und auch die Gemeinderäte der letzten Wahlperiode sind fast alle wieder mit dabei. Die Wahlbeteiligung stieg geringfügig auf knapp 71 Prozent.
Zum zweiten Mal trat in Neustadt eine Einheitsliste an, die mit 99,88 Prozent fast alle Stimmen bekam. Das ist ein noch besseres Ergebnis als das von Stephan Morgenroth (Bürgerliste) bei der Bürgermeisterwahl, der "nur" rund 95 Prozent schaffte. Die Zahl der Wähler lag mit 637 geringfügig unter der von 2014 (661).
In Rechtenbach gab es erstmals eine Bürgerliste, die 98,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Die Wahlbeteiligung stieg von gut 63 auf 64,78 Prozent. In den Gemeinderäten der drei Kommunen der VG Partenstein gibt es nur noch in Partenstein selbst Fraktionen. Blieb die Sitzverteilung 2014 im Vergleich zu 2008 unverändert, legten jetzt die Freien Wähler des im Amt bestätigten Bürgermeisters Stephan Amend einen Sitz auf sechs zu. Diesen einen Sitz musste die CSU abgeben, die nur noch auf drei kommt. Die SPD behauptete sich bei fünf Sitzen. Die Wahlbeteiligung ging von 71 auf 66,74 Prozent zurück.
In Neuhütten holte die Liste Gemeinsam für Neuhütten 98,5 Prozent und alle zwölf Sitze. Bemerkenswert ist der Anstieg der Wahlbeteiligung von 64 auf 78,55 Prozent, der auf die Abstimmung um das Bürgermeisteramt zurückzuführen sein dürfte, die Bernd Steigerwald von Gemeinsam für Neuhütten mit 58,64 Prozent gegen Edgar Karl von der CSU für sich entschied.
Erstmals Einheitsliste
In Wiesthal trat mit der Gemeinsamen Liste für Wiesthal/Krommenthal erstmals eine Einheitsliste an, die auf 98,1 Prozent kam und alle zwölf Sitze besetzt. Hier hatte die Abstimmung zwischen zwei Bürgermeisterkandidaten jedoch keine Auswirkung auf die Wahlbeteiligung, sie sank sogar leicht von 76 auf 75,23 Prozent.
In Frammersbach ist mit den Grünen eine neue Farbe dazugekommen, die sich voraussichtlich in der Gemeinderatsarbeit bemerkbar machen wird. Mit Werner Friedel und Karlheinz Geiger haben die Frammersbacher zwei engagierte und markante Persönlichkeiten in das Gremium gewählt. Die beiden sind stimmenmäßig fast gleichauf und gehören zur Generation 50 plus. Der Erfolg von Friedel und Geiger geht zu Lasten der jungen Frauen, die sich zur Wahl gestellt hatten. Ihnen fehlt noch der Bekanntheitsgrad.
Leicht verjüngt hat sich die CSU-Fraktion durch das Ausscheiden von Johannes Gebauer und Peter Kißner in Kombination mit dem Einzug von Uwe Moshake. Die CSU hat einen Sitz verloren.
Gleich zwei Ratsmitglieder weniger hat künftig die SPD, die zwei Neulinge in ihrer Reihe hat: Karin Schwarzkopf und Florian Sauer. Nicht mehr dabei sind Peter Fleischmann, Silvia Häuser, Bernd Rüth und Günter Krimm.
Die Freien Wähler bekommen zu ihrer bekannten Konstellation Thomas Friedel dazu. Die Zahl der Frauen bleibt im Marktgemeinderat bei vier, was ein Viertel des Frammersbacher Gremiums ausmacht.
Das Ergebnis in Prozent: Freie Wähler 30,60 Prozent, CSU 28,36,, SPD 27,03 und Grüne 14,02 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,40 Prozent.
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