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GEMÜNDEN: Waldgärten geben Hoffnung

GEMÜNDEN

Waldgärten geben Hoffnung

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    George Debleds hat seiner Familie im Bergland Haitis mit seinem Waldgarten eine sichere Existenz geschaffen.
    George Debleds hat seiner Familie im Bergland Haitis mit seinem Waldgarten eine sichere Existenz geschaffen. Foto: Foto: Misereor

    In Haiti schließen sich Kleinbauern zusammen, um ihr Land wieder aufzuforsten. Mit Waldgärten sichern sie ihre Existenz. Der Eine-Welt-Verein Esperanza unterstützte das Projekt mit 1600 Euro.

    Haiti ist das ärmste Land Lateinamerikas, heißt es in der Pressemitteilung. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, doch die Erträge reichen nicht aus. Rund 70 Prozent der Nahrungsmittel werden importiert. Da Holzkohle der billigste Energieträger ist, werden immer mehr Wälder abgeholzt. Die wegen des Klimawandels zunehmenden Wirbelstürme beschleunigen die Erosion der Böden.

    Mit der Zerstörung der Natur haben viele Familien ihre Lebensgrundlage verloren. Sie ziehen in die Großstädte, wo sie in den ärmsten Vierteln unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Doch dieser Entwicklung stellen sich immer mehr Kleinbauern entgegen, berichtet der Esperanza-Verein. Sie schließen sich zusammen, um das Land wieder aufzuforsten. Partnerorganisationen des Hilfswerks Misereor unterstützen sie beim Anbau von sogenannten Waldgärten.

    „Der Boden schenkt uns zwei bis drei Ernten pro Jahr, wenn man ihn richtig behandelt. Damit können wir uns alle reichhaltig ernähren. Und es bleibt sogar noch genug übrig, um es auf dem Markt zu verkaufen“, erzählt George Debleds, einer der ersten Bauern, der sich von dem Waldgarten-Projekt überzeugen ließ. Alle neun Diözesen Haitis haben Beratungsdienste eingerichtet, die Kurse zu einer nachhaltigen Agroforstwirtschaft anbieten. Durch regelmäßige regionale Treffen entstehen Netzwerke, in denen die Kleinbauern sich austauschen und fortbilden können.

    Mittlerweile sind es mehr als 5500 Familien, die im Einklang mit der Natur Land- und Forstwirtschaft betreiben. Aus Steinen schichten sie kniehohe Mauern auf, an denen sie Bäume und Sträucher pflanzen - als wirksamen Schutz gegen das Wegschwemmen der Setzlinge. Mit Kompost und Mulch erhöhen die Kleinbauern die Fruchtbarkeit der Böden und die ausgedörrte Erde kann besser Wasser aufnehmen. Nach diesem Prinzip wird Reihe um Reihe gepflanzt und in wenigen Jahren entsteht ein neuer Wald, in dem kleine Gärten angelegt werden können. Neben Nutzhölzern, Orangenbäumen, Bananenstauden und Ananas, wachsen auch Bohnen und Maniok in den Waldgärten.

    So entstehen inmitten des baumlosen Berglands nach und nach grüne Inseln, deren Ernteerträge zu einer Verbesserung des lokalen Nahrungsmittelangebots beitragen und der Landflucht entgegenwirken. Mit der Spende des Esperanza-Vereins, die hauptsächlich das ehrenamtliche Ladenteam und eine treue Kundschaft erwirtschafteten, könnten beispielsweise 3200 Obstbaumsetzlinge gekauft oder 50 Beratungen vor Ort durchgeführt werden.

    Projekt-Spenden: Esperanza-Konto Nr. 380012112 bei der Sparkasse Mainfranken (BLZ 79050000) oder direkt im Esperanza-Laden, Obertorstraße 32, täglich 9.30 bis 12 und 14 bis 18 Uhr.

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