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MARKTHEIDENFELD: Wie die Forschungsgruppe Wahlen auf Marktheidenfeld kam

MARKTHEIDENFELD

Wie die Forschungsgruppe Wahlen auf Marktheidenfeld kam

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    In Deutschland bekommen die Wähler sofort nach Schließung der Wahllokale relativ genaue Prognosen zum Ergebnis überregionaler Wahlen. Für das ZDF erstellt sie die Forschungsgruppe Wahlen (FGW). Bei der Bundestagswahl am Sonntag fielen zwei Marktheidenfelder Wahllokale in die repräsentative Stichprobe: Grundschule und Zimmern.

    Dr. Yvonne Schroth, eine von drei Vorständen der FGW, erklärt das Auswahlprinzip. Unter den 80 000 Wahllokalen in Deutschland sucht die FGW rund 500 aus. Sie werden nach Bundesländern und Parteianteilen sortiert. So müssen sie zum Beispiel die Stimmenanteile der Parteien in ihrer Gesamtheit abbilden. Auch Stadt- und Landunterschiede berücksichtigt die Stichprobe, Dörfer genauso wie Großstädte. „Es werden nicht durchschnittliche Wahlbezirke gesucht, sondern die komplette Bandbreite aller Wahlbezirke muss vertreten sein“, erklärt Schroth – also zum Beispiel Wahlbezirke mit hohen, mittleren und niedrigen CSU-Anteilen. In großen Bundesländern wie Bayern gewichtet die FGW auch die Regierungsbezirke. Per Zufallsprogramm werden Wahllokale ausgesucht und von der FGW auf ihre Repräsentativität überprüft.

    Die beiden Marktheidenfelder Wahllokale waren zwei von 82 in Bayern und 477 in ganz Deutschland zufällig ausgewählten für die Prognose. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder einmal in eine Stichprobe fallen werden, ist relativ gering, aber nicht ausgeschlossen. Je nach Anzahl der Wahlberechtigten vor Ort befragen die FGW-Korrespondenten jeden zweiten bis fünften. Jeder muss die gleiche Chance haben, in die Stichprobe zu gelangen. Die „Befragung“ erfolgt durch die Wiederholung der schriftlichen Stimmabgabe für die „Wahlurne“ des ZDF. So bleibt die Auskunft anonym; zudem ist sie freiwillig. Eine Auswahl nach Geschlecht, Alter oder sozialer Schicht findet nicht statt.

    Die Prognose der FGW lag bei den fünf großen Parteien relativ nah am Endergebnis und wich davon nur um wenige Zehntel-Prozentpunkte ab. Die größte Differenz gab es bei den Linken (FGW-Prognose: 13 %, Ergebnis: 11,9 %).

    Das Stichwort

    Forschungsgruppe Wahlen Die Forschungsgruppe Wahlen e. V. (FGW) existiert seit 1974. Ihre Hauptaufgabe ist die wissenschaftliche Beratung des ZDF, von dem sie finanziert wird. Mehr unter: www.forschungsgruppe.de

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