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Wo bitteschön ist Triefenstein?

Marktheidenfeld

Wo bitteschön ist Triefenstein?

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    Beispiel eins: Eine Radlertruppe will gezielt die Maintalstraße 19 in Homburg anfahren. "Wir sind doch hier genau richtig!", schätzt einer der Radfahrer die geographische Situation genau vor der gesuchten Lokalität ein. Dennoch macht sich Unschlüssigkeit breit. Man fragt sich, ob man denn hier in Homburg auch in Triefenstein sei. Die Gebietsreform lässt grüßen . . .

    Der Besitzer der gesuchten Herberge hört die Diskussion zufällig mit und hat eine rasche Antwort parat: "Sie sind genau da gelandet, wo sie hinwollten!" Homburg sei auch Triefenstein und Triefenstein sei auch Homburg.

    Exemplarisch für die, sieht man von Schloss Triefenstein selbst einmal ab, real nicht existierende Siedlungseinheit Triefenstein steht auch ein zweites Beispiel: Ein US-Amerikaner, der für ein paar Tage beruflich in Marktheidenfeld zu tun hat und ebenfalls im Homburger Weinkrug übernachten will, verlässt bei Bettingen die Autobahn und wird am Weinort vorbei in die ehemalige Kreisstadt geschickt. Erst am nächsten Tag trifft er in Homburg ein, nachdem er in Marktheidenfeld übernachtet hatte. Der Grund dieser Irreführung: Sowohl auf der Autobahn selbst als auch direkt nach der Abfahrt und am Ortsausgang von Bettingen steht nirgends zu lesen, wo es zum "Weinort Homburg" geht - nur Lengfurt ist das Ziel. Den "Weinort Dertingen" verschweigen die badischen Behörden dagegen nicht - andere Länder, andere Sitten!

    Schwer tun sich immer wieder Lieferanten und Fernfahrer, die nicht wissen, dass Triefenstein aus vier Ortsteilen besteht und vergeblich ihr Ziel suchen, weil die Beschilderung rund um die 1978 gegründete Einheitsgemeinde - die einzige Kommune im Landkreis Main-Spessart, die neu "getauft" wurde - manchmal zu wünschen übrig lässt.

    Wer soll zum Beispiel, wenn er bei Altfeld die Autobahn verlässt, wissen, welche Ortsteile zu Triefenstein gehören. Erst wenn er an den Schlossberg kommt, erfährt er, wo es weiter nach Lengfurt, Trennfeld und Rettersheim geht - aber: der Ortsteil Homburg wird "verschwiegen"!

    Einem Kuriosum begegnet der Autofahrer am Südring in Marktheidenfeld, wo vier Kilometer nach Triefenstein angezeigt werden. In Wirklichkeit sind es von hier aus nach Triefenstein exakt 5,6 Kilometer. Aber: Auf den nächsten fünf Straßenschildern ist nicht mehr Triefenstein, sondern nur Lengfurt zu finden. Wer auf der Bundesstraße 8 auf der Tiefenthaler Höhe abzweigt, erfährt zwar, dass es hier nach Homburg geht. Dass allerdings der Weinort ein Triefensteiner Ortsteil ist, wird dem Fremden nicht mitgeteilt.

    So kam hier kürzlich ein Fernfahrer (ohne Navigationscomputer) ins Grübeln, als er die (zu Rettersheim gehörende) Lindenstraße in Triefenstein anfahren wollte. Er stieg aus, erkundigte sich beim nächsten vorbeikommenden und zufällig in Homburg wohnenden Autofahrer, wo denn bitteschön die Lindenstraße in Triefenstein zu finden sei. Die Antwort: Da müssen Sie jemand anders fragen.

    Wer also nach Straßennamen sucht, die selbst nicht jedem "Triefensteiner" geläufig sind, sollte sich an den (leider nicht an allen Ortseingängen auf der richtigen Straßenseite) vorhandenen Ortsplänen, auf denen alle Straßennamen alphabetisch aufgelistet sind, orientieren. Für Irritationen sorgt der Name "Triefenstein" auch auf der einen oder anderen Straßenkarte. Meistens ist dieser ohne konkrete Abgrenzung "irgendwo" südlich von Marktheidenfeld "in die Landschaft gedruckt" - ohne zusätzliche Ortsteilbezeichnung, wie sie zum Beispiel auf einer früheren Jahresausgabe für ADAC-Mitglieder recht übersichtlich zu finden ist (siehe Bild). Hier sind alle vier Gemeindeteile genannt. Beispiel: Tr.-Lengfurt, Tr.-Rettersheim, Tr.-Homburg und Tr.-Trennfeld.

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