
Einerseits hätte sich's Josef Feser anders gewünscht: Bei der Verleihung der Gütesiegel „Meisterhaft“ in Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) war nicht einmal die Hälfte der 37 Zimmererbetriebe vertreten, die sich aufgrund ihrer Qualifikation drei oder vier Sterne verdient hatten. Andrerseits war dem Bezirksobermeister aus Hausen bei Würzburg aber auch klar: „Arbeit geht vor.“
Und an Aufträgen scheint es den Zimmerern derzeit fürwahr nicht zu mangeln, wie Feser bei einer Feierstunde im Hotel mit dem – in diesem Fall bezeichnenden – Namen „Zur schönen Aussicht“ erläuterte. Die Konjunktur sei so gut, dass nicht alle da sind, bestätigte auch Hermann Lang (Ochsenfurt), Vizepräsident des Landesinnungsverbands.
Das Gütesiegel „Meisterhaft“ folgt dem Muster von Hotelklassifizierungen. Fünf Sterne haben laut Lang derzeit nur 39 Betriebe in Bayern. Mit vier Sternen qualifiziert sind 183 – davon 17 aus Unterfranken (ohne die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld), mit drei Sternen 358 (20).
Die „meisterhaften“ Handwerker wollen sich mit diesem Qualitätssiegel abheben von Billiganbietern ohne Meistern. Diese mögen handwerklich sauber arbeiten, so Lang, doch fehle diesen oftmals der fachliche Background, etwa wenn es um Lüftung oder Statik gehe. Die Zertifizierung „Meisterhaft“ wird seit 2005 vergeben und muss alle zwei Jahre erneuert werden.
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