Die Hitze der vergangenen Jahre und der ausbleibende Niederschlag vor allem in den Sommermonaten haben nicht nur dem Grünsfelder Wald zugesetzt. Deutlich wurde dies bei der Vorstellung des Forstwirtschaftsberichtes für das Jahr 2023 und die Finanzplanung für das Jahr 2023 durch Revierleiter Christian Hofmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Die Ratsmitglieder mussten hören, dass sich vor allem die Nadelbäume sehr schwertun zu überleben. Die meisten sind Flachwurzler und entsprechend gering kann die Wasseraufnahme über die Wurzeln sein, wenn kein Regen auf die Oberfläche trifft. Das betrifft besonders die Fichten, bei der die Erhaltung der Art in ganz Deutschland auf der Kippe steht, so der Fachmann. "Der Wald ist im Stress", nannte er dramatische Entwicklungen in seinem Vortrag.
Wenig Ausfälle durch den Klimawandel
Deshalb müsse man jetzt schon gegensteuern und den Wald umbauen. Mehr hin zu Laubbäumen und hier vor allem zur Eiche soll der Weg gehen. Diese Baumart habe noch wenig Ausfälle durch den Klimawandel, da ihre Wurzeln in die Tiefe wandern. Auch andere klimaresistente Bäume sollen in den nächsten Jahren den Wald der Zukunft aufbauen. Denn ohne Wald werde es nicht gehen, die Hölzer und ihre Blätter seien zum Überleben der Spezies Mensch und der übrigen Lebewesen von äußerster Wichtigkeit, unterstützte der stellvertretende Amtsleiter Patrick Halbauer die Aussagen Hofmanns.
Er war ebenfalls im Saal, um die Planungen im Stadtwald für die nächsten zehn Jahre vorzustellen. "Wir handeln in Unwissenheit", gab Halbauer zu bedenken. Keiner könne vorhersagen, welche Bäume welche klimatischen Entwicklungen standhalten werden. Das sei schon immer das Problem der Waldbauern gewesen, die heute Bäume pflanzen, die dann von den Nachkommen genutzt werden können. Doch so eine dramatische Entwicklung wie jetzt, das sei in der Geschichte einmalig. Selbst die "deutsche Buche", ein Baum, der in Deutschland viel gepflanzt worden war, kommt auf schlechten Böden, wie in weiten Teilen des Main-Tauber-Kreises, nur bedingt klar und wird sich auch hier immer mehr zurückziehen müssen.
Eine Prognose abzugeben, wie man den Wald der Zukunft gestalten kann, wollten beide nicht abgeben. Das sah man auch im Gemeinderat so, zumal erst kürzlich Meldungen durch die Medien gegangen sind, dass der Wald in Deutschland über 50 Prozent krank sei. Im Main-Tauber-Kreis liege man noch etwas darunter, aber die Tendenz steige relativ schnell, so Halbauer.
Einen ordentlichen Gewinn erwirtschaftet
Für das Jahr 2021 konnte Christian Hofmann noch einen ordentlichen Gewinn vermelden. Gut 57.000 Euro hatte die Stadt nach dem Holzverkauf und Abzug aller Kosten übrig, die in den kommunalen Haushalt fließen. Für 2023 geht man eher vorsichtig an die Sache heran und prognostizierte nur noch 1700 Euro. Hier schlagen vor allem die höheren Aufwendungen zu Buche und der schlecht zu kalkulierende Holzmarkt.
Man habe eher "defensiv geplant", gab Hofmann zu, aber lasse sich gerne überraschen. Letztlich nahm der Gemeinderat geschlossen die Zahlen des Revierleiters zur Kenntnis und hofft, dass man noch lange an dem Wald Freude haben kann.
Bestätigt in ihren Ämtern wurden die Abteilungskommandanten der Freiwilligen Feuerwehr. Für die Abteilung Grünsfeld-Hausen: Abteilungskommandant Matthias Schäffer und sein Stellvertreter Markus Bach, für die Abteilung Kützbrunn: Abteilungskommandant Mario Bayer und Stellvertreter Adrian Bayer, für die Abteilung Paimar: Abteilungskommandant Jürgen Häusler und Stellvertreter Andreas Lindner und für die Abteilung Zimmern: Abteilungskommandant Marco Pacius und Stellvertreter Julian Schenek.