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Königshofen: Güterumschlagplatz Königshofen: Gespräche und Planungen laufen

Königshofen

Güterumschlagplatz Königshofen: Gespräche und Planungen laufen

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    Blick auf den Bahnhof in Königshofen: An der Stelle, an der sich die Weichen trennen, hat vergangene Woche ein Austausch stattgefunden. Derzeit wird der potenzielle Bedarf eines Güterumschlagplatzes anhand eines öffentlichen Fragebogens ermittelt.
    Blick auf den Bahnhof in Königshofen: An der Stelle, an der sich die Weichen trennen, hat vergangene Woche ein Austausch stattgefunden. Derzeit wird der potenzielle Bedarf eines Güterumschlagplatzes anhand eines öffentlichen Fragebogens ermittelt. Foto: Dieter Göbel

    Den Güterverkehr stärker weg von der Straße auf die Schiene zu bekommen und der damit verbundene Ausbau der Schienengüterinfrastruktur – das ist auch im Main-Tauber-Kreis ein Ziel. Wichtiger Baustein könnte hierbei Königshofen werden, dort ist noch ein Gleisanschluss für den Schienengüterverkehr vorhanden.

    Derzeit wird dieser Anschluss der Strabag Rail vom Unternehmen für Wartungsarbeiten der eigenen Gleisbaumaschinen genutzt, doch es gibt Überlegungen, einen Güterumschlagplatz zu realisieren. In unmittelbarer Nähe des bestehenden betrieblichen Gleisanschlusses der Strabag Rail gibt es noch drei Hektar für die Erweiterung des Königshöfer Industriegebietes 'Becksteiner Weg'.

    Es winkt eine Förderung

    "Ein Interessent für die komplette Fläche ist auf diesen benachbarten Gleisanschluss aufmerksam geworden und hat die Idee eines multifunktionalen Güterumschlagplatzes vorgebracht. In diesem Zuge hat Stadtbaumeister Blessing daran erinnert, dass es vor gut zehn Jahren einmal ein studentisches Projekt zu einer solchen Aufwertung des bestehenden betrieblichen Gleisanschlusses gab", erklärt Lauda-Königshofens Bürgermeister Lukas Braun. "Wir haben die Möglichkeit im vorigen April vor Ort mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Michael Theurer, erörtert, der auch Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr ist. In der Tat bestünden über die Anschlussförderrichtlinie des Bundes gute Förderkonditionen."

    Dr. Lukas Braun, Bürgermeister von Lauda-Königshofen. 
    Dr. Lukas Braun, Bürgermeister von Lauda-Königshofen.  Foto: Jürgen Besserer

    In einem weiteren Schritt habe der Bürgermeister damals Kontakt mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg aufgenommen, die im Auftrag des Landes das Kompetenzzentrum Güterverkehr eingerichtet hat. Die beiden Fachleute, Stefan Kindorf und Joachim Zacher, hätten ihre Unterstützung hinsichtlich einer Machbarkeitsuntersuchung zugesagt. "Bei dieser Gelegenheit wiesen sie darauf hin, dass sie auch mit dem Mainhafen in Wertheim bezüglich des dortigen Gleisanschlusses im Gespräch seien. Beide Potenziale könnten sich ergänzen." Wertheim habe die Nähe zur Binnenschifffahrt, Königshofen liege direkt an der Kreuzung der Bahnrelationen Crailsheim-Aschaffenburg und Stuttgart-Würzburg, wodurch eine Anbindung an den Hafenhinterlandverkehr der Seehäfen gegeben sei.

    Bürgermeister Braun merkt an, dass sich die vorhandene Infrastruktur durch die Vergangenheit Laudas als Eisenbahnknotenpunkt ergeben habe. "Es geht uns aber bei den aktuellen Gesprächen nicht um Eisenbahnromantik oder Imagepflege, sondern um die Weiterentwicklung unserer harten Standortfaktoren." Das Interesse am Schienengüterverkehr sei in den vergangenen zwei Jahren wieder gestiegen, erstens infolge der massiv angestiegenen Kraftstoffkosten und zweitens "daher, dass in manchen Marktsegmenten inzwischen Großkunden ihren Lieferanten die Optimierung des CO2-Fußabdrucks ihrer Produkte vorgeben."

    Jeder kann sich an der Umfrage beteiligen

    Christoph Kraus ist Sachgebietsleiter Wirtschaftsförderung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Lauda-Königshofen. 
    Christoph Kraus ist Sachgebietsleiter Wirtschaftsförderung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Lauda-Königshofen.  Foto: Johanna Hauf / Stadt Lauda-Kgh

    Derzeit wird der potenzielle Bedarf eines Güterumschlagplatzes anhand eines Online-Fragebogens ermittelt. "Die Umfrage richtet sich an Betriebe aus einem Umkreis von etwa 30 bis 50 Kilometern, für die die Nutzung eines multifunktionalen Gleisanschlusses unternehmerischen Sinn ergibt. In zehn kurzen Fragen, die überwiegend über Multiple Choice schnell zu beantworten sind, wird der konkrete Bedarf abgefragt, sodass wir ein genaues Bild vom tatsächlichen quantitativen Bedarf erhalten", beschreibt Christoph Kraus von der Wirtschaftsförderung die Erhebung der Daten.

    "Aber auch logistische Aspekte, die für die weiteren Planungsschritte relevant sind, werden berücksichtigt. Dadurch erhoffen wir uns ein recht präzises Anforderungsprofil und können mit dieser harten Datengrundlage auf potenzielle Betreiber zugehen." Doch nicht nur Unternehmerinnen und Unternehmer seien aufgerufen, sondern alle Interessierten dürfen sich an der öffentlichen Umfrage beteiligen.

    Es geht um die Ermittlung des Bedarfs

    Welche Herausforderungen sieht Christoph Kraus bei dem Projekt? "Von einem 'Projekt' zu sprechen, ist eigentlich noch zu früh. Es sind noch einige dicke Bretter zu bohren. Im Moment geht es noch um eine Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs." Es könne sich dabei theoretisch noch herausstellen, dass die regionale Nachfrage nach einem solchen Güterumschlagplatz gar nicht ausreiche. "Allerdings stimmen uns die bisherigen Rückmeldungen eher optimistisch."

    Die Umfrage findet sich unter www.lauda-koenigshofen.de/gueterumschlagplatz

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