Der Main-Tauber-Kreis wird eine der fünf neuen Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. Dies hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) bekanntgegeben. Dabei würdigte das MLR das strategische und mit konkreten Projekten unterlegte Konzept des Landkreises, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt.
"Als Schirmherr freue ich mich sehr, dass der Main-Tauber-Kreis mit seiner Bewerbung erfolgreich war. Dies ist der Lohn für die hervorragende, umfassende Vorarbeit, die zahlreiche Beteiligte im Landkreis gemeinsam erbracht haben", sagte Landrat Reinhard Frank in einer ersten Stellungnahme. "Wir möchten den Bio-Bereich im Main-Tauber-Kreis marktorientiert fördern, aber ihn nicht gegen die konventionelle Landwirtschaft ausspielen. Dabei werden wir auf das reichhaltige Angebot an Landschaften, Akteuren und Projektideen setzen."
In den ausgewählten Regionen fördere das Land ein Regionalmanagement für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren mit bis zu 100 000 Euro jährlich. Das Regionalmanagement unterstütze dann die Akteure bei der Umsetzung der im Konzept dargestellten Maßnahmen und Strategien. Das 20-seitige Konzept für die Bio-Musterregion Main-Tauber ist im Rahmen von Experteninterviews mit lokalen Akteuren sowie von vier Workshops mit insgesamt mehr als 100 Beteiligten entstanden, heißt es in der Mitteilung. Vertreten waren Erzeuger, Verarbeiter und Händler, aber auch Touristiker und Ämter.
Lücken sollen geschlossen werden
Beim weiteren Ausbau der Bio-Landwirtschaft sollen nun bestehende Lücken zwischen Erzeugung und Absatz geschlossen und die Verwendung von Bio-Lebensmittelnin der Gemeinschaftsverpflegung gesteigert werden, heißt es weiter. Außerdem sollen auf allen Wegen und Ebenen die Akteure miteinander vernetzt werden. Der Kreistag habe bereits im Oktober einstimmig beschlossen, dass der Landkreis den Eigenanteil an der Finanzierung des Regionalmanagements übernimmt. Ferner unterstützen alle 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises das Projekt Bio-Musterregion, so die Mitteilung.
"Wir werden nun gemeinsam mit der Steuerungsgruppe und unserem Partner, der Firma neuland+, das weitere Vorgehen beraten und die Ausschreibung des Regionalmanagements auf den Weg bringen. Unser Ziel ist, zügig in die Umsetzung zu kommen", wird Erster Landesbeamter Christoph Schauder in der Pressemitteilung zitiert. Er hatte als Dezernent für das Landwirtschaftsamt den Bewerbungsprozess im Landratsamt federführend koordiniert. "Ganz im Sinne einer Musterregion möchten wir gute Beispiele für ganz Baden-Württemberg liefern."
Enge Zusammenarbeit angestrebt
Als weitere neue Bio-Musterregionen hat das MLR die Gebiete "Heilbronner Land" (Stadt- und Landkreis Heilbronn), "Rems-Murr-Ostalb" (Rems-Murr-Kreis und Ostalbkreis mit Ausnahme von fünf Gemeinden), "Biosphärengebiet Schwäbische Alb" (29 Städte und Gemeinden aus drei Landkreisen) sowie das Gebiet "Mittelbaden+" (Landkreis Rastatt, Ortenaukreis, Stadtkreis Baden-Baden) ausgewählt.
In zwei früheren Wettbewerbsrunden, an denen sich der Main-Tauber-Kreis noch nicht beteiligt hatte, waren seit 2018 bereits neun Bio-Musterregionen benannt worden, so die Mitteilung. Hierzu gehören auch die Nachbarlandkreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall als gemeinsames Gebiet sowie Neckar-Odenwald. Für die Zukunft werde eine enge Zusammenarbeit mit der benachbarten Bio-Musterregionen angestrebt.
Der Diskussionszeitraum für diesen Artikel ist leider schon abgelaufen. Sie können daher keine neuen Beiträge zu diesem Artikel verfassen!