Die erste Hürde ist geschafft: Fabian Michel hat sich für die zweite Runde des deutschen Auswahlverfahrens für die Internationale Chemie-Olympiade in Japan qualifiziert. Der Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums gehört damit zu den besten Nachwuchschemikern des Landes.
Die Internationale Chemie-Olympiade (IChO) ist ein Wettbewerb, bei dem Schüler ihre Leistungen im Fachbereich Chemie miteinander messen, indem sie theoretische und experimentelle Aufgaben bearbeiten. Diese Wettbewerbe fördern die internationalen Beziehungen auf dem Gebiet der Schulchemie. Darüber hinaus ermöglichen sie einen Vergleich gewisser Aspekte des schulischen Wissens in den einzelnen Staaten. Die Internationale Chemie-Olympiade dient auch dazu, persönliche Beziehungen zwischen angehenden Naturwissenschaftlern verschiedener Länder anzuknüpfen. Jeder Teilnehmerstaat entsendet eine Mannschaft, die aus maximal vier Schülern besteht. Deutschland beteiligt sich seit 1974 regelmäßig an diesem Wettbewerb.
Das deutsche Auswahlverfahren wird vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel veranstaltet und erstreckt sich über insgesamt vier Runden. In der ersten Runde müssen die Schüler theoretische Chemieaufgaben in Heimarbeit lösen. Diese Aufgaben sind von allen Runden die schwierigsten, können aber unter Einbeziehung verschiedenster Hilfsmittel und Materialien bearbeitet werden.
Die zweite Runde findet in Form einer Klausur statt. Sie dauert drei Zeitstunden. Thematische Schwerpunkte bilden dieses Jahr Phasenübergänge und Aromaten.
Insgesamt vier Runden bis Olympiade in Japan
Nach der zweiten Runde geht es für etwa 70 Teilnehmer in die dritte Runde. Hier trifft man sich für etwa acht Tage zu einem Auswahlseminar. Die Teilnehmer dieser Runde werden mit Vorträgen und Übungen im Fach Chemie weitergebildet. Die Lehrkräfte sind zumeist ehemalige Teilnehmer der Olympiade, darunter sind sowohl Studenten als auch Universitätsdozenten. Bestandteil der dritten Runde sind auch zwei Klausuren.
Die besten 15 Schüler kommen dann zur vierten Runde für etwa eine Woche nach Kiel. Hier werden gezielt theoretische Aufgaben geübt und im Labor verschiedene Experimente durchgeführt. Als Leistungsnachweis ist neben einer theoretischen Klausur auch eine praktische Prüfung zu bestehen. Die besten vier Schüler stellen dann die deutsche Mannschaft für die Internationale Chemie-Olympiade. Die 53. Auflage findet 2021 – sofern es Corona erlaubt – in Osaka in Japan statt.
"Die Anforderungen des Wettbewerbs gehen zumeist weit über die Schulchemie hinaus", lobte Oberstudienrat Karl Vogt Michels Leistung. Er hat den Nachwuchschemiker betreut. Seiner Meinung nach stellt die Teilnahme an solch einem Wettbewerb eine Möglichkeit dar, begabte Schüler besonders zu fördern.
Fabian Michel freut sich schon auf die nächste Herausforderung. Chemie gehört zu seinen Lieblingsfächern, deshalb hat der Oberstufenschüler auch den Leistungskurs gewählt. Sein Studienwunsch ist klar: Chemie.
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