Den Auftakt der Veranstaltung machte eine eindrucksvolle Übung der Betriebswehr am Spänesilo. Aus 36 Metern Höhe wurde ein Verletzter in einer Gondel geborgen und am Schrägseil nach unten geleitet.
Wie wichtig die Betriebsfeuerwehr in der VS ist und wie genau das Zusammenspiel zwischen Wehr und Firma funktioniert, das erläuterte Alexander Ille, seines Zeichens Mitglied der Geschäftsleitung der VS. Seiner Meinung nach würde sowohl für die Firma, für die Kommune als auch den einzelnen Feuerwehrlern ein Vorteil aus dieser positiven Dreierbeziehung entstehen. Die VS gibt übrigens 45 000 Euro pro Jahr für ihre betriebseigene Wehr aus. „Nie war sie so wertvoll wie heute“, untermauerte der Geschäftsführer der VS, Professor Thomas Müller.
„Ein engagierter Feuerwehrmann ist auch im Betrieb ein engagierter Mitarbeiter“, wusste der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Mergentheim, Peter Achatz. „Wir brauchen uns gegenseitig, weil wir von einander profitieren“, so der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler. Er würdigte vor allem die Bereitschaft der Firmen, die Kameraden der Wehr für einen Einsatz freizustellen und ermahnte die Kommunen als öffentliche Arbeitgeber mit gutem Beispiel voran zu gehen. Knödler wünschte sich eine noch stärkere Verzahnung zwischen Wirtschaft und Wehr.
Mit gutem Beispiel gehen beispielsweise die Firmen voran, die an diesem Abend geehrt wurden. Wie die Zimmerei Füger in Külsheim. Wenn hier tagsüber Alarm ausgelöst wird, ist laut Achatz die halbe Belegschaft im Einsatz.
Der an diesem Abend geehrte Bürgermeister a.D. von Assamstadt, Hermann Hügel, bedankte sich auf seine Weise: „Die Feuerwehr ist dem Bürgermeister immer lieb und teuer. Weil ein Bürgermeister, der eine gute Wehr hat, wesentlich ruhiger schläft, nicht nur im Amt – auch zu Hause“, scherzte er.
Abgerundet wurde der Abend durch eine Diskussionsrunde. Unter Leitung von Klaus-Peter Mühleck diskutierten unter anderem der Verbandsvorsitzende des Feuerwehrverbandes Heilbronn, Reinhold Gall, Kreisbrandmeister Alfred Wirsching, der Erste Landesbeamte Dr. Ulrich Derpa und der Leiter der Werksfeuerwehr der VS, Uwe Reichel über integrierte Rettungsleitstellen, Landesförderung und Nachwuchsgewinnung.
Mergentheims Oberbürgermeister Dr. Lothar Barth versprach, dass der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau der Wehr in der Kurstadt trotz knapper Stadtkassen fristgerecht im Frühjahr 2011 stattfinden soll.
Im Main-Tauber-Kreis sind über 4000 Aktive, 1200 Jugendliche und 1200 Ehemalige in 157 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr organisiert. Im letzten Jahr absolvierte die Wehr insgesamt 480 Einsätze, davon 175 Brandeinsätze und 172 Einsätze technischer Hilfeleistung.