Eine Ära ist zu Ende. Fast 30 Jahre stand Uschi Spang an der Spitze der Katholischen Frauengemeinschaft. Jetzt hat sie den Vorsitz abgegeben. Die Frauen setzen künftig auf eine Teamlösung. Bei der Generalversammlung im Rienecksaal des Zehntgebäudes gab es einige Veränderungen.
"Es waren viele Jahre, die wir gemeinsam verbracht haben", erklärte Uschi Spang. 1996 übernahm sie den Vorsitz. In fast dreißig Jahren hat sie viel bewegt. Pfarrfeste, Andachten, Wallfahrten. Immer gab es etwas zu tun. Ein Höhepunkt in ihrer Amtszeit waren die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Frauengemeinschaft im Jahr 2014. Uschi Spangs Leidenschaft galt der Frauenfasnacht. Unter ihrer Anleitung feierten die Frauen kreativ und mit Ausdauer. "Es waren immer schöne Stunden, die wir in geselliger Runde verbracht haben", erinnerte sie sich und gab zu Bedenken: "Wer arbeitet, darf auch feiern."
Wichtiger Pfeiler der Pfarrgemeinde
Mit Uschi Spang trat auch Maria Kraft zurück. Im Vorstand seit 1969, unterstütze sie Uschi Spang seit 2008 als zweite Vorsitzende. Ganz aus dem Vorstand schieden Hedi Engert und Regina Vollrath aus. Die eine war seit 2012, die andere seit 2016 dabei.
Pfarrer Oliver Störr dankte den Frauen für ihre Arbeit. Sie sind seiner Meinung nach ein wichtiger Pfeiler der Pfarrgemeinde. "Ohne ihr Engagement wäre das kirchliche Leben in Grünsfeld um einiges ärmer", betonte der Präses. Er lobte besonders den Einsatz von Uschi Spang und Maria Kraft. Sie haben, so Störr, die Frauengemeinschaft über viele Jahre maßgeblich geprägt.
Wahlen bringen Veränderungen
Die Vorstandswahlen brachten einige Veränderungen. Nachdem Uschi Spang und Maria Kraft sich nicht mehr als Führungsduo zur Verfügung stellen wollten, entschieden die Frauen sich für eine Teamlösung. Marlen Lesch ist als Kassiererin zugleich erste Ansprechpartnerin. Elke Krappel und Kornelia Schenk bekleiden gemeinsam das Amt der Schriftführerin. Als Beisitzerinnen fungieren Elvira Dürr, Gabriele Fuchs, Sabine Hehn, Maria Kraft, Margit Sobotta und Uschi Spang. Neu hinzugekommen sind Sigrid Brennfleck, Jutta Christ und Petra Kordmann. Jutta Schäfer und Doris Ritter wurden zu Kassenprüferinnen bestimmt.
Die Generalversammlung im Rienecksaal war die erste nach der Corona-Zwangspause. Von dem, was sich in der Zwischenzeit ereignet hatte, berichtete Kornelia Schenk. Ihre Ausführungen machten deutlich, dass die staatlich verordneten Beschränkungen manche seit Jahrzehnten gepflegte Tradition jäh unterband. So konnten die Frauen den Osterbrunnen nicht mehr schmücken und keinen Blumenteppich zu Fronleichnam legen. Wallfahrten waren genauso untersagt wie die Zusammenkünfte an den winterlichen Strickabenden. Seit die Restriktionen aufgehoben sind, sind die Frauen auch wieder aktiv.
Rücktritt vom Eintritt in den Bundesverband
Finanziell hat die Frauengemeinschaft die Corona-Jahre recht gut überstanden. "Wir stehen auf soliden Füßen", erklärte Marlen Lesch. Weil keine Veranstaltungen stattfinden durften, gab es zwar kaum Einnahmen. Die Ausgaben hielten sich aber auch in Grenzen. Die Mitglieder zögerten deshalb nicht, den gesamten Vorstand einstimmig zu entlasten.
Kurz und lebhaft wurde diskutiert, als es um die Zukunft der Frauengemeinschaft ging. Erst zum Jahresbeginn hatte man den Beitritt zum Bundesverband der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) erklärt. Eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages um zwölf Euro war die Folge. Zum 1. Januar 2024 ist eine weitere Erhöhung um zehn Euro angekündigt. "Der Vorstand trägt das nicht mit", erklärte Uschi Spang. Bereits jetzt hätten 78 der 144 Mitglieder keine neue Einzugsermächtigung abgegeben. Bei einem Verbleib im Bundesverband befürchtete Uschi Spang eine noch stärkere Austrittswelle. "Dann droht die Auflösung." Damit das nicht geschieht, beschlossen die Frauen den Rücktritt vom Eintritt. Die Mitgliedschaft im Bundesverband bleibt damit eine kurze Episode.