Ein lautes "Horrido" erschallte im Kurgebiet Bad Königshofens am Sonntagvormittag: Rund 70 Reiter und die aufgeregten Beagles freuten sich auf die Jagd über Wiesen und Hindernisse. Zunächst versammelten sich alle Teilnehmer auf der Wiese vor der Trink- und Wandelhalle zu Beginn der Schleppjagd der Frankenmeute.
Musikalische Einstimmung
Die Reiter fanden ideale Bedingungen: Das Wetter passte, das Ambiente war sehenswert und die beiden Jagdhorngruppen, die zur Frankenmeute gehörenden "Trompes Franconiene", und die "Schanzer Parforce" aus Ingolstadt, stimmten vor vielen Zuschauern musikalisch auf die Schleppjagd ein.
Diese verläuft schon lange völlig unblutig, nur entlang einer gelegten Spur, die von den empfindlichen Hundenasen erspürt wird. Die Reiter folgen den Hunden. Unterwegs, an vorher festgelegten Stellen, lassen die Bläser nochmals ihre Jagdhornsignale erschallen. "Die Hunde haben ihren Spaß, sie wollen laufen und können hier ihren Jagdtrieb ausleben", sagt Birgit Hoepffner, die zuhause einen Teil der Beaglemeute betreut. Allerdings wird mit Rücksicht auf die Tiere unterwegs eine Pause eingelegt.
Sportliches und kavalleristisches Reiten
Uwe Hochbrückner, gemeinsam mit Dr. Armin Kirchdorfer Hauptorganisator, begrüßte die Teilnehmer herzlich. Sein Dank galt allen Helfern sowie dem Jagdherren Norbert Greif und dem Schirmherrn, Bürgermeister Thomas Helbling. Helbling sprach ein kurzes Grußwort, bedankte sich bei den Organisatoren für ihr Engagement und wünschte der Jagd einen unfallfreien Verlauf.

Mit dabei war zum ersten Mal in Bad Königshofen der Deutsche Kavallerieverband e. V., der sich laut Auskunft des ersten Vorsitzenden Peter Lachenmayer, dem sportlichen und kavalleristischen Reiten verschrieben hat. Das Jagdreiten gehört dazu. Der Verein mit Sitz in Günzburg hat rund 150 Mitglieder in ganz Deutschland und veranstaltet einmal pro Jahr eine eigene Schleppjagd.
Nichts für empfindliche Nasen
Endlich ging es los: Zunächst Richtung Ipthausen, dann an der Saale entlang, vorbei an der Riedmühle Richtung Alsleben und zur Merklach. Im dortigen Wald wurde kurz Rast gemacht, dann ging es über die Wiesen zurück zum Ausgangspunkt. Mit Rücksicht auf die Windrichtung platzierten sich erneut die Jagdhornbläser und ließen ihre Signale zum Jagdende erklingen. Der Geruch des Pansens , den die Hunde zur Belohnung erhielten -für die Vierbeiner ein absoluter Leckerbissen - ist nämlich nichts für empfindliche Nasen.

Bis auf einen Reiter, der gestürzt ist und vorsichtshalber ins Rhön-Klinikum transportiert wurde, gab es keine Verletzten. Zwei weitere, die ihr Reittier unfreiwillig verlassen mussten, sind direkt wieder aufgestiegen, meldete das BRK, das die Schleppjagd begleitete.
Regen kam erst gegen Ende
Nachdem die Pferde auf dem Brügel versorgt waren, war gemeinsames Mittagessen in der Trink- und Wandelhalle angesagt. Erst am späteren Nachmittag, als die Veranstaltung ihrem Ende entgegen ging, kamen die ersten Regenwolken. Wie die Schleppjagd im nächsten Jahr durchgeführt wird, steht noch nicht genau fest, denn die Trink- und Wandelhalle ist dann abgerissen und wird etwas versetzt neu aufgebaut.
Das Bayerische Fernsehen hat den Tag begleitet und sendet einen entsprechenden Beitrag am 19. Oktober, 17.45 Uhr, innerhalb der Sendung "Zwischen Spessart und Karwendel".
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