Lange Diskussionen waren dem Konzept für eine Verlegung des Radweges vorausgegangen. Ortstermine, Bürgerbeteiligungen und vieles mehr ebenfalls. Doch der Entwurf des Stadtbauamtes für eine neue Radweg-Querung an der Kreuzung Gartenstraße und Brückenstraße fand nicht den Gefallen der Mehrheit im Stadtrat. Jetzt muss erneut überlegt werden, wie die für Radfahrer ob des umfangreichen Autoverkehrsaufkommens nicht ungefährliche Kreuzung entschärft werden kann.
Bürgermeister Michael Werner hatte sich gefreut, nach langen Überlegungen ein schlüssiges Konzept für die Kreuzung in der Gartenstadt vorlegen zu können. Schließlich hatte er auch im Wahlkampf im vergangenen Jahr versprochen, eine praktikable Lösung für den Radweg an dieser Kreuzung vorzulegen. In der Vergangenheit gab es an dieser Stelle einige Unfälle mit Radfahrern, letztlich hatte auch die Polizei die Stadt angemahnt, diesen Konfliktbereich zu überplanen und zu entschärfen.
U-Lösung würde rund 165 000 Euro kosten
Nach dem im Stadtrat diskutierten Entwurf sollte der bisherige und in beide Richtungen befahrbare Radweg verlegt werden. Von der Kreuzung sollten die Radfahrer ein Stück weit in die Brückenstraße hineingeleitet werden (wir berichteten). Dort, an einer vermeintlich sichereren Stelle, sollten sie die Brückenstraße überqueren und auf der anderen Straßenseite ihre Fahrt zurück auf die Gartenstraße fortsetzen. Für die Radfahrer würde dies einen, wenn auch kleinen Umweg bedeuten, der ihren Fahrfluss deutlich ausbremst. Die U-förmige Umleitung würde erhebliche bauliche Veränderungen mit sich bringen, die laut Auskunft des Stadtbauamtes rund 165 000 Euro kosten würden.
Nicht allein der leidenschaftlich gerne radfahrende 3. Bürgermeister Karl Breitenbücher bezeichnete diese neue Trassenführung als sehr problematisch. Stadtrat Jürgen Pröscholdt sagte: "Die Verlegung kann man sich sparen." Pröscholdt vermutete, genau wie Breitenbücher auch, dass die Radwegeverlegung gar nicht von den Radfahrern akzeptiert wird und diese bei ihrer Fahrt auf der Gartenstraße vom Radweg auf die Straße wechseln und dort den Weg über die Kreuzung fortsetzen, um sich die Umfahrung zu sparen. Was natürlich nicht ganz ungefährlich ist.
Vorschlag: Mobilitätskonzept erst abwarten
"Ich glaube nicht, dass diese Lösung angenommen wird", betonte auch Stadträtin Rita Rösch. Johannes Benkert mahnte zudem die hohen Kosten für die Verlegung an und forderte dazu auf, erst das neu zu erstellende Mobilitätskonzept abzuwarten, bevor an dieser Stelle "viel Geld verbuddelt wird".
Die von Stadtrat Christian Geis angeregte Verlängerung der Tempo 30-Zone von der Gartenstadt kommend über die Kreuzung Gartenstraße und Brückenstraße hinaus bis auf Höhe der Firma Jopp wird kommen, sicherte Michael Werner zu. Was den Autoverkehr im Kreuzungsbereich schon mal ausbremsen wird. Stadträtin Carolin Klein mahnte allerdings an, dass die nun diskutierte Version für Radfahrer sicher sei und erst nach langwierigen Überlegungen und Planungen vorgelegt werden konnte.
Das überzeugte aber nicht die Mehrheit im Stadtrat. Mit 13 zu 11 Stimmen wurden die neuen Planungen für den Radweg abgelehnt. Wie die Kreuzung für Radfahrer in Zukunft sicherer gemacht werden kann, muss nun erneut überlegt werden.
Der Diskussionszeitraum für diesen Artikel ist leider schon abgelaufen. Sie können daher keine neuen Beiträge zu diesem Artikel verfassen!