Aktiver Umweltschutz fängt immer vor der eigenen Haustüre an und dass man das auch im Sportverein beherzigen kann, zeigen die Aktivitäten der DJK Unterweißenbrunn, die im Laufe dieses Jahres einiges umsetzte.
Der Rasen des Fußballplatzes muss regelmäßig gepflegt werden, auch wenn - wie in diesem Jahr - nur wenige Spiele stattfinden. Die umliegende Wiesenfläche wird meistens nur an Pfingsten und vor wichtigen Derby- oder Relegationsspielen gemäht.

Da in diesem Jahr aber weniger Fußballspiele stattfanden und auch das Pfingstpokalturnier ausgefallen ist, kamen die beiden Platzwarte Philipp Krapf und Dirk Räder auf die Idee, die Fläche als Insektenwiese stehen zu lassen. Somit wurde die Wiese rund um den Rasenplatz im Frühling und Sommer nicht gemäht. Hier entstand über mehrere Monate auf einer Fläche von knapp 7000 Quadratmetern eine bunte Blumenwiese.
Forschungsprojekt des Diversitätszentrums
Das Sportgelände ist fast komplett von einer naturbelassenen, 450 Meter langen Heckenlandschaft umgeben. Gründe genug für das Biodiversitätszentrum Rhön mit Sitz in Bischofsheim, das Gelände in sein Forschungsprojekt einzubeziehen. Im Rahmen des "Projektes zur Förderung von Wildbienen in Dörfern" der Region Mainfranken und Rhön wurden Insektenhotels für Wildbienen aufgestellt, um die vorhandene Artenvielfalt zu untersuchen.
Im Herbst durften die Schafe und Ziegen des Unterweißenbrunners Clemens Klug die Fläche über mehrere Wochen als Weide nutzen und "mähten" nicht nur sehr umwelt-, sondern auch insektenschonend.
Geringer Niederschlag sorgte für Probleme
Die Aktivitäten der DJK Unterweißenbrunn endeten hier noch nicht. In den vergangenen Jahren reichte der geringe Niederschlag nicht mehr aus, um die Zisterne des Sportplatzes ausreichend mit Wasser zu füllen. In den heißen, trockenen Sommern der vergangenen Jahre musste deshalb die Spielfläche ergänzend mit Trinkwasser bewässert werden.
Neben dem Kostenfaktor ist es nicht nachhaltig, gutes Trinkwasser für eine Bewässerung zu nutzen, waren sich die Vorstände der DJK, Matthias Kirchner, Josef Walter und Klaus Seiffert einig. In Abstimmung und mit Genehmigung des Wasserwirtschaftsamtes ließ die DJK im September 2020 durch eine zertifizierte Spezialfirma einen Brauchwasserbrunnen bohren. Dadurch erfolgt jetzt die Bewässerung des Sportgeländes nicht mehr durch kostbares Trinkwasser, sondern durch Brauchwasser aus dem direkten Umfeld des Sportgeländes.
Brunneninvestition rechnet sich in den kommenden Jahren
Für den Sportverein entstanden trotz großer Eigenleistung durch ehrenamtliche Helfer Gesamtkosten von etwa 20 000 Euro. Im Rahmen einer Förderung durch das Regionalbudget der Kreuzbergallianz wurde der DJK einen Zuschuss von 10 000 Euro zugesagt. Für den Unterweißenbrunner Sportverein wird sich die Investition innerhalb der nächsten drei bis vier Jahren amortisieren, gesehen auf die Wasserkosten der letzten Jahre.
Sehr wichtig ist dem Verein der Nachhaltigkeitsaspekt. So wird auch in den kommenden Jahren die Wiese rings um den Rasenplatz blühen und im Herbst von Schafen und Ziegen beweidet werden.
Kleinprojekte werden weiter gefördert
Kürzlich beschloss der Bischofsheimer Stadtrat auch für das Jahr 2021 die Förderung von Kleinprojekten innerhalb der Kreuzbergallianz im Rahmen eines Regionalbudgets. Hier soll eine engagierte und aktive eigenverantwortliche ländliche Entwicklung unterstützt und die regionale Identität gestärkt werden. Vereine, Kommunen und Privatleute können sich mit ihren Projekten bewerben.
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